Bauausschuss-Diskussion um Morsbroich CDU: „Holt das Schloss aus dem Dornröschenschlaf“
(US) Die politische Diskussion zum Schloss Morsbroich ist derzeit meist reduziert auf das Projekt „100 neue Parkplätzen fürs Schloss?“. Dies zeigte sich auch im Bauausschuss am Montag. Befürworter und Gegner eines Parkplatzes im äußeren Park blockierten sich.
Dabei hat der Museumsverein in seinem Schlosskonzept, das der Rat grundsätzlich genehmigt hat, mehr vorgeschlagen: die Aufwertung des Parkes, einen Spielplatz, eine Halle zur Präsentation des Museums-Kunstbesitzes und den Ausbau des Restaurants, damit der edle Standort ein Publikumsmagnet wird (und sich die Betriebskosten für die Stadt verringern). Bernhard Marewski (CDU) forderte nun auf Facebook: „Holt das gesamte Schloss aus dem Dornröschenschlaf.“
Dafür müsste sich aber die CDU-Fraktion, die weiter Parkplätze im Park fordert, bewegen, würde Roswitha Arnold wohl antworten. Die Grünen-Fraktionschefin forderte im Ausschuss mit der SPD den Verzicht auf Eingriffe in den Park. Stattdessen sollen sie auf dem Karl-Carstens-Ring markiert werden. Bei Großveranstaltungen stünden die Klinikum-Parkhäuser bereit. Dieser Antrag wurde im Ausschuss auch mit Stimmen der CDU abgelehnt.
Warum? Die Kommission der Bundesregierung verlangte bei ihrem Schlossbesuch am Montag einen Architektenwettbewerb zum Attraktivierungskonzept des Museumsvereins. Um diesem Wettstreit um die beste Lösung nicht zu behindern, sollte der Rat vorher keine einschränkenden Beschlüsse fassen, sagen CDU- wie FDP-Vertreter. Immerhin wolle der Bund eine Million Euro an Zuschüssen geben. Die Vertreter des Bundes seien „überrascht“ über den Zustand des äußeren Parkes gewesen, berichtete Kulturdezernent Marc Adomat im Ausschuss. Mit einer Wildwiese hätten die offiziellen Besucher nicht gerechnet. Die Bundesvertreter fordern laut Marc Adomat eine deutliche Steigerung der „Nutzungs- und Nutzervielfalt“ und der Aufenthaltsqualität für das Schlossensemble. Das beziehe sich auch auf eine gestärkte Gastronomie und auf mehr (private) Veranstaltungen in den Schlossräumen.
Baudezernentin Andrea Deppe mahnte, dass die Zeit knapp werde. 2019 muss der Förderantrag gestellt, bis 2022 müssen die Bauaufträge vergeben sein. Nur bis dahin wird das Fördergeld ausgezahlt. Vorher ist der Architektenwettbewerb abzuwickeln. Bundesvertreter werden in der Jury mitentscheiden.