Leverkusen Bass - mehr als ein Hintergrund-Instrument

Leverkusen · Der Kontrabass ist nach dem Oktobass das tiefste und größte Streichinstrument und bildet bei Symphonie-Konzerten oft die tragende Bassstimme. Aber auch in Jazz und Rock'n'Roll ist der Kontrabass zu Hause. Dabei ist die Bassgeige, wie er volkstümlich genannt wird, mehr als ein Instrument für den Hintergrund.

Im Fokus stand der klassische Kontrabass nun bei den "Sonoren Klängen" in der evangelischen Kirche in Witzhelden, die in der Reihe "Klassik in der Blütenstadt" leider nur wenige Gäste angelockt hatte. Die, die kamen, erfuhren nicht nur musikalisch ein mehr als außergewöhnliches Erlebnis, sondern sie lernten auch das Instrument besser kennen.

Uta Nießner an der Viola und Stefan Henke (künstlerische Leitung) am Horn bildeten in Verbindung mit Frank Kistners Kontrabass eine gelungene, musikalische Zusammenstellung. Sie spielten klassische Werke, die kein besonderes Arrangement benötigten. So zum Beispiel das "Divertimento D-Dur" von Michael Haydn, dem Bruder von Josef Haydn. Das Werk aus dem 18. Jahrhundert wurde bereits damals für Viola, Horn und Violone (Bass) geschrieben. Aber auch das Duett mit Viola und Kontrabass in Carl Ditters von Dittersdorfs "Sonate in Es-Dur" lebte von zarten Streicher-Klängen. Da wirkten die fünf Miniaturen in Sonatenform für Horn und Kontrabass von Francois Fetis schon recht schwermütig und nicht ganz so harmonisch.

Drei Walzer aus Domenico Dragonettis "12 Walzer" bildeten den Solo-Part des Kontrabasses, in dem Kistner die Bandbreite seines Instruments zeigte. Er machte auf die verschiedenen Bauformen des Instruments aufmerksam und erläuterte geschichtliche Hintergründe. Gamben, die ähnlich wie Geigen mit einem Bogen bespielt werden, habe man früher zwischen den Knien gehalten. Sie wurden durch Geige, Cello und Bratsche ersetzt. Doch die Baumerkmale der Gambe seien bis heute im Kontrabass zu finden.

(hawk)
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