Leverkusen Bahnstadt: Bei Bombenfunden gut gerüstet

Leverkusen · Rund 700 Anwohner mussten evakuiert, die Bahnstrecke und der Luftraum zeitweise gesperrt werden, bis das fünf Zentner schwere Bomben-Ungetüm an der Werkstättenstraße schließlich kontrolliert gesprengt werden konnte.

Das war vor zwei Monaten. Und Experten des Kampfmittelräumdienstes sagten damals, sie gingen von weiteren Bombenfunden auf dem Bahnstadt-Gelände aus. Gestern fand der erste Spatenstich für die "Grüne Mitte" statt, der Startschuss für die Bauarbeiten im Zentrum der "Neuen Bahnstadt Opladen". Bis Sommer 2011 soll rund um die industrie-architektonischen Denkmäler Kesselhaus, Magazin und Wasserturm "ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen", sagte gestern Vera Rottes, Geschäftsführerin der Neuen Bahnstadt.

Gelände mehrfach bombardiert

Das Problem: "Die bekannten Bombeneinschläge sind auf alten Luftfotos der Alliierten zu sehen", erklärte Rottes. "Aber wir wissen nicht, ob wir weitere Blindgänger finden." Doch damit ist fast zu rechnen – das mehr als 100 Jahre alte Bahngelände Opladen wurde im Zweiten Weltkrieg mehrfach bombardiert. Und während der Bauarbeiten werden immerhin 15 000 Quadratmeter Erde bearbeitet. Frank Stein, Krisenstab-Leiter der Stadt, macht sich überhaupt keine Sorgen: "Der Bombenfund vor zwei Monaten hat gezeigt, dass wir gut vorbereitet waren", sagte er. "Das war ein guter erster Probelauf." Die Baufirma sei über die Möglichkeit von verbliebenen Kampfmitteln im Boden umfangreich informiert. "Außerdem", erklärte Geschäftsführerin Vera Rottes, "wird der Kampfmittelräumdienst auf Teilflächen baubegleitende Erkundungen mittels geophysikalischer Verfahren durchführen, sobald die erste Bodenschicht entfernt ist." Sobald auf dem Gelände mit starken mechanischen Belastungen zu rechnen sei, beispielsweise bei Rammarbeiten, prüfe der Dienst das Erdreich im Vorfeld mittels einer Sicherheits-Detektion und anschließender Sondierbohrung.

13 000 Quadratmeter Rasenfläche

Am Projekttag-Wochenende (11./12. September) sollen die Besucher das Gelände begehen können. Vera Rottes: "Die Bahnstadt Opladen ist eine riesige Fläche, die bisher niemand betreten konnte. Im September dann ist die grüne Oase zwischen Werkstättenstraße und Torstraße sicht- und erlebbar. Dann können die Leverkusener zum ersten Mal die Wegeverbindung der Grünen Mitte nutzen."

13 000 Quadratmeter Rasenfläche sollen hergestellt werden, 35 Bäume gepflanzt und 28 Sitzgelegenheiten im Freiraum geschaffen werden. Kostenpunkt: 2,3 Millionen Euro.

(RP)
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