Opladen Bahnhof Opladen ohne Bahnhof

Opladen · Die Beratungen um den Bahnhof Opladen und das Verlegen der Gütergleisstrecke erregt langsam die Gemüter. Der Auslöser: Für das Umlegen der Gleise an die Personenzugstrecke muss der Bahnhof abgerissen werden. Und alle Nebengebäude, auch das Restaurant. Ein neuer Bahnhof ist nicht geplant. Jedenfalls nicht von der Bahn AG, bestätigte gestern der städtische Projektleiter Armin Dibbern.

Wird also Opladen zum gesichtslosen Bahn-Haltepunkt? Eine Ein- und Aussteigestation wie die S-Bahn-Haltestellen Küppersteg und Rheindorf? Ohne uns, betonten Politiker von verschiedenen Ratsfraktionen.

Die CDU signalisierte gestern, dass es einen fraktionsübergreifenden Bahnhofsantrag geben wird: „Opladen braucht ein ordentliches Bahnhofsgebäude, einen angemessenen Eingang“, fordern die Politiker. Zumindest müsse mit der Bahn darüber weiter verhandelt werden. Schließlich sei Opladen nicht irgendein Landbahnhof mit ein, zwei Fahrgästen pro Zughalt. Gerade für Berufspendler sei der Bahnhof Opladen ein sehr attraktiver Zusteigepunkt. Wenn die Bahn nicht selbst baue, dann müsse ein Privatunternehmer gefunden werden, damit an der Bahn in Opladen mehr stehen werde als zwei Fahrkartenautomaten und ein paar Bänke mit etwas Überdachung.

Klar ist schon: Durch das Zusammenlegen der Personen- und Gütergleisstrecken entfällt ein ebenerdig erreichbarer Bahnsteig. In jedem Fall müssen die Fahrgäste für das Erreichen eines Bahnsteiges, auch des Bahnsteiges 1, erst durch eine Unterführung unter den Gütergleisen durch.

Auf Anregung des Landes NRW werden die Bahnsteige erhöht und ausgebaut. Die Folge: Die Fahrgäste können bequemer einsteigen. Mit diesem Umbau verlieren aber alle anderen Bahnhofseinrichtungen wie etwa Lautsprecheranlagen und Überdachungen den Bestandsschutz. Sprich: Es muss vieles angepasst und auf heutigen Stand modernisiert werden. Deshalb steigen die ursprünglich 3,35 Millionen Euro Baukosten auf rund 8,85 Millionen Euro.

Bevor die Bauarbeiter anrücken, wird ein Planfeststellungsverfahren nötig. Ein Punkt in dem Verfahren ist das Prüfen der Lärmbedingungen. Armin Dibbern: „Wenn sie mich persönlich fragen, dann meine ich, dass es Lärmschutzwände geben wird.“ Im Stadtrat wird das Bahnhof-Thema am Montag beraten – nichtöffentlich.

(RP)
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