Leverkusen Bagger schaffen Platz für den Campus
Leverkusen · Diese Woche begannen die Abbrucharbeiten am südlichen Hallenteil in der neuen Bahnstadt Opladen. Dort soll der Campus Leverkusen der Fachhochschule Köln entstehen. Der nördliche Hallenteil, im Besitz der DB, bleibt erhalten.
Im Oktober wurde mit der Vorbereitung des Hallenabbruchs für den Campusbau in der neuen Bahnstadt Opladen begonnen. Nach den Entkernungsarbeiten wird seit dieser Woche sichtbar, dass vom südlichen Hallenteil bald nichts mehr stehen wird. Bis Mitte Mai sollen Stahlkonstruktion, Mauerwerk und Bodenplatte verschwunden und die Erde auf dem rund 22.000 Quadratmeter großen Campus-Baugrund ausgehoben sein.
Aber bis dort die Fundamente für den Hochschulbau gegossen werden können, dürfte es 2015 werden, sagte Ulrich Witte, Ingenieur beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW in Köln, gestern beim Baustellenrundgang. Eine genaue Zeitschiene lasse sich aber derzeit noch nicht darstellen, erklärte seine Kollegin Cerstin Lettner-Korschildgen. Die Entwurfsplanung müsse zunächst von Wissenschafts- und Finanzministerium genehmigt werden.
Aber selbst wenn von dort Grünes Licht kommt, werde man nicht unmittelbar mit dem Neubau beginnen können. Dann müssen die Ingenieurbüros die Detailplanung vornehmen, anschließend müssen die Arbeiten ausgeschrieben werden. Bis die Fachhochschule an dieser Stelle den Betrieb mit 800 bis 1000 Studenten aufnehmen kann, wird es also noch eine Weile dauern. Bis dahin wird sie noch im Chempark untergebracht sein, wo zum Wintersemester 530 Studenten eingeschrieben sind.

Bahnstadt 2012: Vorbereitungen für Abbruch der Halle Nord
Vor dem Abbruch habe man Löcher in die Bodenplatte der Halle gebohrt und im Raster Bodenproben entnommen, um Gefahren abschätzen zu können. Dabei seien keine gefährlichen Überreste gefunden worden, sagt Projektleiter Ingo Paßlick, der diese Maßnahme eher als Routine einstuft. Dass man beim Abbruch eventuell noch auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg treffen könnte, sieht er gelassen. Der Kampfmittelräumdienst sei beteiligt und werde das Areal vorher mit Metalldetektoren absuchen. 60 Mann-Tage seien dafür extra in der Ausschreibung vorgesehen. Die Arbeitsbedingungen seien ideal. "Es gibt keine Wohnbebauung dicht dran, da kann man gut arbeiten."

Bahnstadt 2013: Campusbrücke wird eingesetzt
Das Gebäude, das von außen aussieht wie eine Halle, tatsächlich aber aus mehreren Schiffen mit unterschiedlichen Höhen besteht, wird nicht ganz verschwinden. Der nördliche, rund 14.000 Quadratmeter große Teil befindet sich im Besitz der Deutschen Bahn, die ihn erhalten und selbst vermarkten will. Deswegen musste zunächst eine Sicherheitsschneise zwischen Bahnhalle und Campusgelände geschlagen und die Halle abgesichert werden. An dieser Stelle soll ein Boulevard entstehen, von dem Eingänge in die Hochschule führen und der sich zu einer Grünfläche öffnet.