Leverkusen/Langenfeld Bäckerei Wulf ist nach Insolvenzverfahren saniert
Leverkusen/Langenfeld · Der Fortbestand von 15 Filialen der Bäckerei Wulf in der Region ist fürs erste gesichert. Das Amtsgericht Düsseldorf hat jetzt das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Hans-Jürgen Klems GmbH & Co. KG mit Sitz in Langenfeld aufgehoben. Aus Kostengründen wurde deren Verwaltung und Produktion nach Duisburg verlegt und fusioniert dort mit der Bäcker Wolff GmbH. Klems betreibt unter der Marke "Wulf Backwelt" Filialen, Cafébereiche und Backshops in Supermärkten; vier davon in Langenfeld, drei in Leverkusen, je zwei in Köln und Leichlingen sowie je einen in Haan, Hilden, Hamm und Neuss.
Bereits 2007 war Wulf in finanzielle Notlage geraten. 2008 übernahm der Dortmunder Backunternehmer Klems die GmbH & Co. KG. Alle 250 Arbeitsplätze der Bäckerei mit ihren seinerzeit noch 33 Filialen sollten erhalten bleiben, hieß es. Später reduzierte Wulf die Anzahl der Verkaufsstellen auf 23. Hans-Jürgen Klems hatte im November vergangenen Jahres erneut Insolvenzantrag gestellt. "Einige unserer Filialen laufen schlecht", sagte er damals. Dies habe auch den Rest des Unternehmens in Schieflage gebracht. Namentlich nannte er die Filiale im Neusser Rheinpark-Center, die allerdings nicht die einzige sei. Gerade die Verkaufsstellen im Bereich großer Einkaufszentren machten dem Gesamtbetrieb nach Aussage des Chefs zunehmend Sorge. Vor dem Hintergrund des steigenden Konkurrenzdrucks, für den in der Branche vor allem die Backshop-Discounter sorgten, gestalte sich das Geschäft schwierig. Die Standorte Leverkusen und Leichlingen bezeichnete Klems dagegen als ausgesprochen wertvoll.
Als Insolvenzverwalter hatte der Düsseldorfer Rechtsanwalt Dr. Dirk Andres gemeinsam mit der Geschäftsführung des Unternehmens einen Insolvenzplan erarbeitet, der bei einem Erörterungs- und Abstimmungstermin einstimmig von den Gläubigern angenommen wurde: "Der Plan ermöglicht die Fortführung des Unternehmens und den Erhalt von 114 Arbeitsplätzen in insgesamt 15 Wulf-Backwelt-Filialen."
Zugleich würden die Interessen der Gläubiger bestmöglich befriedigt. Weitere 25 Arbeitsplätze werden durch eine Übertragung an andere Gesellschaften gesichert.
Hierbei hat Andres nach eigenen Angaben fünf Filialen an die Sondermann Brot aus Drolshagen verkauft: Langenfeld (Richrather Str. 155), Leverkusen (Düsseldorfer Str. 3, Düsseldorfer Str. 89, Mylliusstr. 2) und Monheim (Geschwister-Scholl-Str. 55). Eine Filiale in Leverkusen wird jetzt privat betrieben, jewils eine Filiale in Solingen und Leichlingen wurden geschlossen.
Klems sagt: "Nach der Aufhebung der Insolvenz können wir uns wieder uneingeschränkt auf unser Geschäft konzentrieren."
