Leverkusen Bach und Mozart als Grundlage für Jazz mit Klavier und Vibrafon

Leverkusen · Sie ist Pianistin, Komponistin, Sängerin und Improvisatorin: Olivia Trummler, zweifelsohne ein Ausnahmetalent der deutschen Musikszene. Ausnahmetalent? Das hört sich nach Nachwuchs an, obwohl sie vor drei Jahren noch am Nachwuchswettbewerb "future sounds" der Leverkusener Jazztage teilgenommen hat und dort den zweiten Platz belegte, hat sie diesen Entwicklungsschritt hörbar abgeschlossen. Schon vor der Vorstelllung ihres sechsten Albums im Leverkusener Erholungshaus ist sie längst bei den etablierten Künstlern angekommen.

Sie tourte durch viele Ländern, gab Solo-Konzerte und trat auch bereits mit der Bigband des Norddeutschen Rundfunks auf. Auf der Studiobühne des Erholungshauses gab sie nun ein einmaliges Konzert zusammen mit dem Schweizer Vibrafonisten Jean-Lou Treboux. Einmalig, weil es wegen der vielen improvisierten Momente dies nur dort und in diesem Moment zu hören gab, wie Olivia Trummler versprach.

Die aus Stuttgart stammende Pianistin ist "Start"-Künstlerin von Bayer Kultur. Mit dieser Unterstützung wurde die CD "C2J" (Classical to Jazz) aufgenommen. Seit drei Jahren tritt Olivia Trummler, die betonte, dass sie keine kommerzielle Musik macht, mit dem Schweizer Vibrafonisten Jean-Lou Treboux auf. Eine einzigartige Verbindung, eine "musikalische Liebe auf den ersten Blick" (Trummler), die mit der gemeinsamen CD nun gekrönt wurde. Die beiden Musiker hatten sich vor drei Jahren in Berlin erstmals getroffen.

Für die Verbindung von Klassik und Jazz gibt es schon zahlreiche Beispiele. Das C2J-Projekt hat jedoch eine neue Variante gefunden, nicht nur wegen der seltenen Beziehung von Klavier und Vibrafon. Man musste bei dem Konzert im Erholungshaus schon sehr genau hinhören, um Mozart oder Bach zu erkennen. Aber selbst, wenn man in der klassischen Musik nicht so bewandert ist, spürte man dennoch diese Elemente. Nicht zuletzt wies der Titel "Mozärtliche Suite" für den ersten Teil des Konzerts darauf hin.

Olivia Trummler und Jean.Lou Treboux nahmen sich die Freiheit, die Musik von Mozart und Bach sehr weit auszulegen, sie mit spontanen Einfällen zu "garnieren". Eins ist den Musikern auf jeden Fall gelungen, wie Trummler ihre Intention beschreibt: "Dieses Klassik und Jazz verbindende Projekt ist aus dem Wunsch heraus entstanden, die Menschen, die die Originalwerke kennen, diese nun in einem völlig neuen Licht erleben zu lassen."

(sg-)
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