Müllentsorgung Avea nimmt danebengestellte Pappen künftig nicht mehr mit

Leverkusen · Schon aus Gründen des Arbeitsschutzes sei das händische Einladen von Pappe, Karton und Papier nicht möglich, sagt der städtische Entsorger.

 Wenn die Papiertonne nicht reicht: Viele Verbraucher haben keine Lust, große Kartonagen kleinzuschneiden, und stellen sie einfach neben die Tonne.

Wenn die Papiertonne nicht reicht: Viele Verbraucher haben keine Lust, große Kartonagen kleinzuschneiden, und stellen sie einfach neben die Tonne.

Foto: Avea

Die Stadt soll sauberer werden werden. Nicht nur mit Maßnahmen am Wiesdorfer Bahnhof, um der Ratten Herr zu werden und nicht nur am Putzaktion-Tag „Wir für unsere Stadt, wenn sich Bürger beim Reinemachen öffentlicher und privater Flächen engagieren. Der städtische Müllentsorger Avea ruft unter dem Titel „Daneben ist daneben – Gemeinsam für ein sauberes Stadtbild“ zur ordnungsgemäßen Abfallentsorgung auf.

„Immer häufiger werden Abfälle neben den Mülltonnen zur Abholung bereitgestellt. Ob beigestelltes Papier und Kartonagen, Mülltüten auf Restmülltonnen oder Altkleider und Glasflaschen neben den Depotcontainern – die beigestellten Abfälle erschweren erheblich die Aufgaben der Avea-Entsorgungslogistik“, heißt es vom Unternehmen.

Mehr Müll entstehe etwa durch die Kartonagen, in denen online bestellte Ware ins Haus komme. Und: Zusätzlich fällt zu Weihnachten viel Verpackungsmaterial an. „Häufig wird das nach der Bescherung einfach offen an den Fahrbahnrand gelegt – neben die Tonnen“, berichtet die Avea aus der Erfahrung. „Manchmal türmen sich in den Straßenzügen neben den Altpapiertonnen die Kartonstapel.“ Da geriete die Müllabfuhr in Probleme, die bei einer Altpapierrunde ohnehin 1700 Tonnen leeren muss. Zudem verbiete die Berufsgenossenschaft das händische Einladen in die Fahrzeugschütte. Folge: Pappe und Papier neben der Tonne bleiben zurück, quellen bei Regen auf. Ein gutes Recycling sei so kaum möglich. Dabei seien Altpapier und Kartonagen begehrter Rohstoff, der Erlös aus dem Verkauf helfe, „die Abfallgebühren in der Stadt stabil zu halten“.

Erhebliche Probleme hat die Avea auch bei Abfalltürmen auf der Restmülltonne. Bei der Abfuhr landet nicht alles im Wagen, sondern auf der Straße, abgesehen von der körperlichen Mehrbelastung der Müllwerker.

Kurzum: Die Avea hat zwar in der Vergangenheit mal ein Auge zugedrückt, wird zukünftig Müll, der neben der Tonne steht, aus Arbeitsschutzgründen aber nicht mehr mitnehmen. Wer zu viel Kartonage hat, soll sie am Wertstoffzentrum in der Fixheide abgeben. Wer zu wenig Platz in der Tonne hat, soll die Avea-Abfallberatung (0214 8668-668) anrufen.

Die Stadt will, wie berichtet, durch eine Satzungsänderung über die Abfallentsorgung die „Einführung eines zusätzlichen Ordnungswidrigkeitstatbestandes“ erreichen. Heißt: Ist die Tonne zum wiederholten Mal deutlich überfüllt, kann es ein Verwarngeld bis zu 55 Euro geben.

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