Leverkusen Autofahrer finden Rotlicht sinnlos

Leverkusen · An der Ecke Von-Knoeringen-Straße/Heinrich-Lübke-Straße ist eine Ampel in Betrieb, obwohl aus der Heinrich-Lübke-Straße gar keine Pkw kommen.

 Diese Autos fahren auf der Von-Knoeringen-Straße in Richtung Lützenkirchen. Sie dürfen nicht links in die Henrich-Lübke-Straße abbiegen.

Diese Autos fahren auf der Von-Knoeringen-Straße in Richtung Lützenkirchen. Sie dürfen nicht links in die Henrich-Lübke-Straße abbiegen.

Foto: Uwe Miserius

Manchmal sind es nur vier, meistens allerdings sieben und mehr Autos, die an der Ampel Von-Knoeringen-Straße/Ecke Heinrich-Lübke-Straße stehen und warten. Und zwar darauf, dass die rote Ampel umspringt, und sie endlich weiterfahren können. "Gefühlt dauert es eine Ewigkeit", sagt eine Lützenkirchenerin, die dort zweimal täglich - auf dem Weg zur Arbeit hin und wieder zurück - vorbeikommt. Und das nervt.

Worüber sie sich aufregt: Die Ampel macht im Moment keinen Sinn. Zumindest auf den ersten Blick. Denn seit dem 19. März ist das Stück der Heinrich-Lübke-Straße, das dort auf die Von-Knoe-ringen-Straße trifft, wegen Kanalarbeiten gesperrt. "Niemand darf in die Straße reinfahren, folglich kommt auch niemand raus", sagt die Lützenkirchenerin. "Man steht also dort bei Rot und wartet einfach nur darauf, dass man geradeaus weiterfahren darf. Dafür brauche ich doch keine Ampel." Sie habe sogar schon mit Autofahrern gesprochen, die tatsächlich überlegt hätten, einfach über Rot zu fahren. "Gemacht hat das natürlich keiner", betont sie und lacht. Ihr Vorschlag: "Man hätte die Ampel doch während der Zeit der Bauarbeiten ausschalten können." Das wäre besser für den Verkehrsfluss und damit auch für die Umwelt gewesen - und für die Nerven der betroffenen Autofahrer natürlich sowieso. Und die Fußgänger? "Für die hätte ein provisorischer Zebrastreifen genügt, damit sie die Straße sicher überqueren können."

Auf Nachfrage erklärt eine Stadtsprecherin, dass die Ampel sehr wohl ihre Berechtigung habe. "Genau auf dem Eckstück zwischen Von-Knoeringen- und Heinrich-Lübke-Straße wird eine Kita gebaut, und der Baustellenverkehr fließt über die Heinrich-Lübke-Straße ab." Viele Fahrzeuge seien das allerdings nicht, "und ich verstehe, dass das für Autofahrer vielleicht unsinnig wirkt", sagt sie. "Aber die Ampel ist an der Stelle tatsächlich wichtig."

Die Lützenkirchenerin befürchtet, dass die Situation noch Wochen so bleiben wird. "Die Bauarbeiten kommen nicht so recht voran." Aber da gibt die Stadt Entwarnung: In wenigen Tagen soll sich das Problem mit der Ampel von selbst erledigt haben. Denn am kommenden Freitag, das ist der 15. Juni, sollen die Kanalarbeiten endlich beendet sein. Übrigens rund zwei Wochen später als geplant, weil Untersuchungen des Kampfmittelräumdienstes die Arbeiten verzögert hatten.

(RP)
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