Leverkusen Autobahnausbau: Fledermaus entdeckt

Leverkusen · Das Autobahnkreuz Leverkusen soll vergrößert werden. Über das "Wie" herrscht weiter heißer Streit. Speziell die Ausbau-Variante mit dem "Überflieger" löste massive Proteste aus. Egal, welche Variante den Zuschlag bekommt – sie muss an den Fledermäusen vorbei.

A1: Unfall endet tödlich
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Foto: Uwe Miserius

Das Autobahnkreuz Leverkusen soll vergrößert werden. Über das "Wie" herrscht weiter heißer Streit. Speziell die Ausbau-Variante mit dem "Überflieger" löste massive Proteste aus. Egal, welche Variante den Zuschlag bekommt — sie muss an den Fledermäusen vorbei.

Auf die Frage "Was ist Leverkusen?" fällt vielen nur ein Satz ein: "Fünf Kilometer Stau auf der A 3." Damit sich das ändert und damit vor allem keine schweren Unfälle an Stauenden passieren, wie es zuletzt häufig der Fall war, soll das Autobahnkreuz Leverkusen endlich vergrößert werden.

Über das "Wie" herrscht jedoch weiter heißer Streit. Speziell die Ausbau-Variante mit dem "Überflieger" löste massive Proteste aus. Die Anwohner der Schleswig-Holstein-Siedlung und die Nutzer der Kleingartenanlage (sollte verschwinden) demonstrierten. Der Stadtrat beauftragte jetzt den Oberbürgermeister, beim Bundesverkehrsministerium Berlin zu erkunden, wie der Stand der neuen Planungen aussieht.

"Wir sperren uns gewiss nicht, Leverkusen zu informieren", sagte Uwe Dewes gestern auf Anfrage der RP. Der Leiter der Regionalniederlassung Rhein-Berg von Straßen NRW bat aber um Geduld. Die Untersuchungen rund ums Kreuz seien langwierig. Zwar sei die allgemeine Erfassung der Verkehrsströme weitgehend abgeschlossen. Allerdings lägen noch keine genauen Ergebnisse vor. "Aber", verspricht Dewes, "wird werden noch in diesem Quartal mit Leverkusener Vertretern sprechen."

Vor einer Beratung über die Umbau-Varianten (mit denen die Prüfung der jeweiligen Umweltverträglichkeit einhergeht) sei aber noch eine detailliertere Erfassung der Verkehrsströme, die drei bis vier Monte dauern werde und sich noch in der Ausschreibung befinde, nötig. Einen Zeitplan für den Umbau gebe es nicht. Der Wunsch, das Kreuz innerhalb bestehender Grenzen auszubauen, werde natürlich berücksichtigt. Aber vieles hänge davon ab, ob die A 3 zwischen Abfahrt Leverkusen und Kreuz verbreitert werde muss. Derzeit sehe es nach einer beidseitigen Verbreiterung aus. Aber entschieden sei nichts, bemerkte Dewes.

Genauso sei beim Kreuz alles offen. Eine Entscheidung für oder wider einen Überflieger wird wohl so bald nicht fallen. Eines steht aber bereits fest: Egal, welche Variante den Zuschlag bekommt — sie muss an den Fledermäusen vorbei. Denn Untersuchungen von Fauna und Flora hätten gezeigt, dass die kleinen Tiere sich im Kreuz breit gemacht haben. "Es gibt vor allem im süd-östlichen Quadranten Fledermaushabitate", verrät Dewes.

(RP)
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