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Ausstellung in der Citykirche Sehen, wie es Tränen regnet

Leverkusen · Sigrid Wolfs Ausstellung mit Werken vergangener Jahre in der Citykirche wird in der Kunstnacht am kommenden Freitag eröffnet.

 Die Künstlerin Sigrid Wolf aus Köln stellt ihre Werke in der CityKirche aus. Unter dem Thema „WortGewand-t“ zeigt sie Bilder aus ihrer langjährigen Schaffenszeit.

Die Künstlerin Sigrid Wolf aus Köln stellt ihre Werke in der CityKirche aus. Unter dem Thema „WortGewand-t“ zeigt sie Bilder aus ihrer langjährigen Schaffenszeit.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Am Anfang war das Wort. Das gilt für alle Bilder von Sigrid Wolf, die in einer Ausstellung in der Citykirche Herz-Jesu zu sehen sind. Zum einen sind sämtliche Papierarbeiten inhaltlich von Textzitaten oder Gedichten inspiriert, zum anderen enthalten alle Schriftzeichen als bildliches Element.

Angefangen hat die Künstlerin aus Köln mit Kalligrafie. „Heute haben meine Bilder nichts mehr mit Schönschreiben zu tun“, gesteht sie, denn: „Ich lege keinen Wert mehr auf Lesbarkeit.“ Im Gegenteil sind manche der handschriftlichen Züge nur teilweise lesbar. Und dort, wo die saubere Druckbuchstaben verwendet hat, sind diese teils überlagert von anderer Malerei oder es sind sogar nur kleine, aufgebrochene Durchblicke, die sie auf den Text gewährt. Die Vorgehensweise ist etwas unterschiedlich bei den vier Werk-Serien, die sie für die Ausstellung mit dem doppeldeutigen Titel „WortGewand-t“ in der katholischen Innenstadtkirche gewählt hat.

Manchmal gestaltet sie zunächst den farbigen Hintergrund und entscheidet dann, welcher Text zur Farbstimmung passt. Der Inhalt, einzelne Worte und vermittelte Stimmungen der Gedichte oder Aphorismen sind für sie wesentliche Parameter für die Umsetzung in Schrift, Farbe und Form. Die einzelnen Bild- und Textteile werden in mehreren Schichten aufgetragen. Sigrid Wolf benutzt grundsätzlich Acrylfarben. Teilweise deckt sie Flächen mit Maskierfilm ab oder sie füllt eine Pipette oder Einmalspritze mit dieser Flüssigkeit, um damit zu schreiben. Wenn das Material getrocknet ist, deckt es die untere Farbschicht bei weiterer Bearbeitung ab. Erst zum Schluss, wenn die Künstlerin den Schutzfilm vorsichtig abgeknibbelt hat, sieht sie das entstandene Gesamtbild. Ein Ergebnis mit gewissen Überraschungen. Der klassische Pinsel findet sich in ihrer „Werkzeugtasche“, die sie den Besuchern im Eingangsbereich zeigt, eher nicht. Stattdessen stecken Schreibfedern in verschiedenen Ausführungen und Breiten darin und Gegenstände, die sie zum Malen zweckentfremdet hat. Ein rund gebundenes Bürstchen zum Beispiel oder das breite Rohr-Mundstück eines Fagotts. Auch Muscheln oder Steine eignen sich zum punktuellen Auftragen oder Abkratzen von Farben.

Wenn Sigrid Wolf vor den Bildern die dazugehörigen Texte vorliest, wird erkennbar, dass sie sich gerne von bildhafter Sprache und Umschreibungen leiten lässt, ohne diese Worte konkret in figurative Bilder umzusetzen. Sie bleibt abstrakt, wenn sie die beschriebenen „Klänge einer geheimnisvollen Melodie“ optisch vermittelt, das Licht im Dunkel sichtbar macht oder die Zeile übersetzt: „Ich sehe wie es Tränen regnet“.

Manche Bilder enthalten nur einzelne geschriebene Wörter, in anderen haben sich lange Texte auf verschiedene Plätze verteilt. Zum Beispiel die Arbeit zu den Gedanken über den Bodensee, die von der Leverkusener Autorin Waltraud Weiß formuliert wurden. Sie hat den Kontakt zur Citykirche vermittelt und mit der Sigrid Wolf bereits Buchprojekte verwirklicht. Daneben gibt es Bilder zu Worten von Rose Ausländer oder Hilde Domin.

Die Ausstellung „WortGewand-t“ in der Citykirche Herz-Jesu wird in der 15. Leverkusener Kunstnacht am Freitag, 11. Oktober, um 19.30 Uhr mit Musik eröffnet und ist dort bis zum 31. Oktober zu sehen.

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