Ausbildungsmesse Auf Lehrstellen-Jagd im Forum

Leverkusen · Die Ausbildungsmesse bot Informationen und praktische Tipps zu rund 60 Ausbildungsberufen in der Region um Leverkusen. Dazu konnten Besucher auch ihre Bewerbungsmappe prüfen lassen und Kontakte zu Firmen knüpfen.

 Cedric Niedringhaus(Mitte) im zweiten Lehrjahr zeigt  Damian Paszkowski (li.) und Lane Schumann die Technik des Maurerns.

Cedric Niedringhaus(Mitte) im zweiten Lehrjahr zeigt  Damian Paszkowski (li.) und Lane Schumann die Technik des Maurerns.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die größte Berufsorientierungsmesse der Stadt ging am Wochenende über die Bühne. Rund 3000 Schüler informierten sich im Forum über rund 200 Ausbildungsberufe, probierten sich an typischen Handgriffen der Branchen aus und kamen mit Ausbildern und Personalchefs ins Gespräch. Einige überzeugten und wurden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Klassische Handwerksberufe, wie Schmied oder Schreiner, wurden jedoch vermisst.

Großer Andrang herrschte am Freitagvormittag im Forum: Auf allen Etagen tummelten sich Schüler, schlenderten durch die Gänge und informierten sich an den Ständen. In verschiedenen Räumen gab es zusätzliche Angebote, Knigge-Kurse, Beratungsgespräche oder, wie im Agam-Saal, einen kleinen Berufsparcours: Dort hatten verschiedene Unternehmen kleinere Aufgaben ausgegeben, an denen sich die Schüler ausprobieren konnten. Junge Mitarbeiter von Automobilhersteller Ford etwa zeigten den überwiegend männlichen Interessenten am Tisch über einen Laptop die Aufgaben eines Elektronikers für Automatisierungstechnik. An anderer Stelle wurde geschraubt, gesteckt und gelötet.

Unweit des Berufsparcours’ hatten auch die Wirtschaftsjunioren einen Stand, an dem sie die Bewerbungen der Besucher unter die Lupe nahmen. Dieses Angebot wurde rege genutzt. Die Warteschlange wurde immer länger. Aufmerksam lauschte auch Noah, der einer Wirtschaftsjuniorin gegenübersaß, die sich seine Unterlagen anschaute. Einige Rechtschreibfehler gab es auszumerzen, ansonsten schien Noahs Mappe einen guten Eindruck zu machen. „Das war auf jeden Fall hilfreich“, sagte der 14-Jährige, der nach der Schule gerne die Ausbildung zum Industriemechaniker absolvieren würde.

Und der Tag der Ausbildung hatte nicht nur neue Erkenntnisse über die richtige Kleidung oder das Verhalten bei einem Bewerbungsgespräch gebracht, sondern auch einen wichtigen Kontakt: Das Bildungswerk Wuppermann äußerte beim Berufsparcours Interesse an Noah. „Ich habe ein Angebot bekommen, mich dort vorzustellen.“ Auch Mutter Steffi war mit zur Messe gekommen: „Weil mich das selber interessiert. Ich finde gut, was hier angeboten wird, welche Hilfestellung den Kindern gegeben wird.“ Für ihren anderen Sohn, der längst noch nicht weiß, wo die berufliche Reise hingehen soll, wollte die Mutter Anregungen mitnehmen.

Auch bei den Ausstellern lief es gut, berichteten Kristian Hachenberg, Ausbilder bei der NRW-Finanzverwaltung und Azubine Sevgi Söylemezo: „Viele haben einfach keine Vorstellung davon, was ein Finanzwirt macht, sie wissen nur, dass es etwas mit Steuern zu tun hat“, sagte Söylemezo. Um Aufklärung ginge es ihnen beim Tag der Ausbildung, und ihre Bemühungen tragen seit einigen Jahren Früchte: „Wir haben tatsächlich schon einige auf der Messe überzeugen können, die sich später auch mit diesem Verweis bei uns beworben haben“, erzählte Hachenberg.

Die 17-jährige Kathi hatte sich auf der Messe umgeschaut und war etwas enttäuscht: „Ich interessiere mich für den Beruf des Zimmermanns oder Schreiners, aber dazu gibt es hier überhaupt nichts“, sagte sie. Mitschüler Lennart (17) würde gerne Lokführer bei der Bahn werden. „Als Techniker oder Mechatroniker würde ich gerne anfangen.“ Doch auch die Bahn war nicht vertreten. Die Messe fand Lennart trotzdem gut: „Auch, wenn jetzt nicht das dabei ist, was mich interessiert, bietet der Tag doch viele Möglichkeiten.“

Diese Meinung teilte auch Devin (17). „Ich habe mich entschlossen. Schmied zu werden, was hier nicht dargestellt wird, aber es ist auf jeden Fall ein gutes Angebot für Leute, die sich zu Hause nicht selbst aufrappeln, um zu recherchieren.“

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