Serie Jetzt Funkt's - Mariechen & Co Bei Der Arbeit Aus Isa wird Marie - Traumrolle im Karneval

Leverkusen · Funkemariechen und Tanzgarden sind das Salz in der Suppe des traditionellen Karnevals. Wir beginnen mit den Opladener Neustadtfunken.

 Funkemariechen Isabelle Mühlenberg im Kreis der Neustadtfunken - die 26-Jährige fühlt sich wohl im Kreis der Karnevalisten und genießt jeden Auftritt.

Funkemariechen Isabelle Mühlenberg im Kreis der Neustadtfunken - die 26-Jährige fühlt sich wohl im Kreis der Karnevalisten und genießt jeden Auftritt.

Foto: Uwe Miserius

Opladen Für Außenstehende sieht die Präsentation der Mariechen locker-leicht aus. Aber wie viel Fleiß und intensives Training - mindestens viermal pro Woche - dahinter steckt, können wohl nur diejenigen ermessen, die es betrifft. Eine von ihnen ist Isabelle (Isa) Mühlenberg. In diesen Tagen beginnt ihre dritte Session als Funkemariechen der Neustadtfunken. "Schön, dass die Tradition der Tanzgarden in Leverkusen noch geschätzt und gepflegt wird", freut sie sich. Das sei nicht selbstverständlich. Selbst Kölner Tanzgruppen hätten Probleme, weil Musikbands und Stimmung oftmals als wichtiger erachtet würden. "Ohne Tanzgarde fehlt dem Karneval etwas, das sollten die Leute endlich verstehen", sagt die junge Frau bestimmt.

"Marie bei einer Gesellschaft zu sein, war schon immer mein Traum", schildert die ausgebildete Balletttänzerin, die mit acht Jahren als Gardetänzerin bei der Krefelder Karnevalsgesellschaft Verberg debütierte und als Studentin zu den Rheinveilchen nach Köln wechselte. Nach Opladen kam die 26-Jährige während ihres Marketing-Management-Studiums durch einen Aufruf bei Facebook. Sie suchte gerade eine neue Herausforderung, weil mehr als 100 Auftritte bei den Rheinveilchen zeitlich nicht zu schaffen waren. Seit einem Jahr ist sie als "Junior Category Managerin" bei einem Tochter-Unternehmen der Lufthansa angestellt und zwischenzeitlich nach Siegburg umgezogen. Dennoch sagt sie: "Es lohnt sich immer, nach Opladen zu fahren." Dort sei sie nicht nur sportlich aktiv, sondern habe vor allem viele Freunde gefunden. "Wir sind wie eine große Familie", beschreibt sie ihre Nähe zur Tanzgarde, mit der sie auch außerhalb der Session vieles gemeinsam unternimmt. "Es fühlt sich so an, als ob ich schon ewig hier tanzen würde."

Vor jedem Auftritt sei sie extrem nervös und aufgeregt. "Sobald ich auf der Bühne stehe und den ersten Tanz gut hinter mich gebracht habe, ist alles wieder gut", beschreibt die Marie im Hinblick auf den bevorstehenden großen Auftritt beim "Abend unter Freunden" im "Scala" am Samstag, 13. Januar. Doch dann steht sie nicht alleine auf der Bühne, sondern an ihrer Seite ist Tanzoffizier Benny Schwan. Er wollte eigentlich nur vorübergehend einspringen, weil sich sein Vorgänger bei einem Auftritt so unglücklich verletzte, dass er für ein Jahr pausieren musste. Doch dem 25-jährigen Dachdecker aus Köln gefiel es sehr gut - und er blieb. Für einen echten Kölner passt rot und weiß ohnehin viel besser, als blau und weiß, mag er sich da gedacht haben. Vor einem Jahr war auch er durch Facebook aufmerksam geworden, obwohl er damals noch als Tanzoffizier bei den Original Matrosen vum Müllemer Böötche eingespannt war.

Umringt ist das Tanzpaar bei seinen Auftritten in der Regel vom Traditionscorps und der Tanzgarde, die vor rund 20 Jahren gegründet wurde und zu der aktuell neun Frauen und 14 Männer gehören. Abgesehen davon, dass zu 180 Neustadtfunken-Mitgliedern auch die Kleinen des Kindertanzcorps - die Pänz vom Rosenhügel - gehören, nimmt der Verein aber neben wenigen anderen eine Sonderstellung im Leverkusener Karneval ein: Denn bei den Neustadtfunken sind außer der Marie auch Tänzerinnen als Mitglieder akzeptiert, die älter als 18 Jahre sind. Zum runden Geburtstag werden alle gemeinsam einen neuen Tanz präsentieren, verrät Trainerin Meike Göddertz im Vorfeld.

(gkf)
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