Leverkusen Augenärzte wollen den City-Turm kaufen

Leverkusen · Zurzeit laufen Verhandlungen mit der Stadt über den Erwerb des Hochhauses. Die Vergangenheit des Gebäudes war nicht immer rosig.

 Objekt in !a-Lage: Zurzeit laufen Verhandlungen mit der Stadt über den Erwerb des Ärzte-Hochhauses.

Objekt in !a-Lage: Zurzeit laufen Verhandlungen mit der Stadt über den Erwerb des Ärzte-Hochhauses.

Foto: Uwe Miserius

Positive Schlagzeilen hat der Cityturm am Friedrich-Ebert-Platz mitten in der Wiesdorfer Innenstadt in der jüngeren Vergangenheit nicht gerade oft zu verzeichnen gehabt. Wegen angeblicher Brandschutz- und Hygienemängel stand er zuletzt 2011 vielmehr heftig in der Kritik.

Doch nun sieht es so aus, als könne es für die Stadt, der das als Ärzte-Hochhaus bekannte Gebäude gehört, bald eine interessante Wendung geben. Der Leverkusener Augenarzt Dr. Klaus Dobek bestätigte gestern auf Anfrage unserer Zeitung Verhandlungen mit der Leverkusener Stadtverwaltung, mit dem Ziel, das Gebäude zu kaufen.

"Mein Kollege Dr. Pui Seng Lam führt hauptsächlich diese Gespräche", sagte Dobek. Die beiden haben den Sitz ihrer augenärztlichen Gemeinschaftspraxis im Cityturm. Über die Erfolgsaussichten der Verhandlungen wollte Dobek gestern allerdings noch keine Angaben machen. Es sei einfach zu früh, als dass es in dieser Hinsicht schon etwas zu melden gäbe.

Sowohl aus Kreisen der Stadtverwaltung, als auch aus dem politischen Raum gibt es jedoch Hinweise, dass die Gespräche "absolut ernsthaften Charakter" haben sollen. Demnach geht es um eine Kaufsumme, die bei bis zu 10 Millionen Euro liegen könnte.

Die Lage des 13-stöckigen Hochhauses mitten in der City ist zweifellos sein größtes Plus. Neben diversen Arztpraxen - vom Rheumatologen bis zum Gefäßspezialisten - sind dort auch der städtische Fachbereich Tiefbau beziehungsweise Teile der städtischen Technischen Betriebe untergebracht. Auch eine Praxis für Ergotherapie ist dort vertreten. 2011 gab es Aufregung um das Hochhaus: In einem Quartalsbericht der Technischen Betriebe, der im nichtöffentlichen Teil der Verwaltungsratssitzung präsentiert worden war, hatte es wörtlich geheißen: "Die Arbeitsbedingungen sind zum Teil unerträglich, insgesamt ist eine Unterbringung im City-Turm aus Fürsorgegesichtspunkten nicht weiter zu verantworten."

Zudem hieß es seinerzeit in dem Bericht: "Zum Sommer-Winter-Wechsel kommen vermehrt Fliegen und zum Teil auch drei Zentimeter lange Blattwanzen in die Räumlichkeiten. In einem Büro wurden 20 Fliegen und mehr angetroffen. Im Winter muss mit 40 Elektroheizöfchen zugeheizt werden - im Sommer wird mit 40 Ventilatoren versucht, das Klima erträglicher zu machen. Beschäftige klagen vermehrt über Allergien, was auf den Dreck aus der Klimaanlage zurückgeführt wird." Und: "Der Arbeitsmedizinische Dienst hat bereits eine Mitarbeiterin ausquartiert, um ihren Gesundheitszustand zu verbessern."

Seit damals hat es offenbar diverse Sanierungsarbeiten gegeben. Von den damaligen Beanstandungen ist heute keine Rede mehr.

Einem Verkauf des Turmes stünde der Zustand nicht mehr entgegen.

(RP)
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