Leverkusen Auftakt mit internationalem Flair

Leverkusen · Mit einer spritzigen Fußball-Gala läutete das Leverkusener WM-Büro am Mittwochabend das Fußballturnier ein. Viele Lokal-Promis aus Sport, Politik und Wirtschaft verfolgten das kurzweilige Programm zu Ehren der Gastländer. Einziger Wermutstropfen: Viele Plätze blieben leer.

Leverkusen: Startschuss für die Frauen-WM
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Leverkusen: Startschuss für die Frauen-WM

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Die Leverkusener Auftakt-Party zur Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen kulminierte am Mittwochabend in einem Finale mit Pauken und Trompeten. Mit Ricky Martins Gute-Laune-Fußball-Hymne "The Cup of Life" und dem schwungvollen Klang Dutzender Blasinstrumente zog die schräg kostümierte Brass-Band "Querbeat" in den Terrassensaal des Forums ein und verbreitete ausgelassene Stadionlaune.

Auch ein paar jecke Tön' durften da nicht fehlen. "Im Rheinland können wir natürlich Fußball und Karneval nicht richtig trennen", merkte Moderator Olaf Bürger schmunzelnd an. Genau diese Atmosphäre wünschen sich die WM-Verantwortlichen für die nächsten Wochen. "Wir haben in den letzten Tagen gemerkt, wie die Stimmung steigt", berichtete Hans Becker vom städtischen WM-Büro seinen Zuhörern.

Das Interesse an der Auftakt-Veranstaltung hielt sich allerdings in Grenzen. Rund 200 Gäste kamen — zum Großteil Ehrengäste aus Sport, Politik und Wirtschaft oder Sponsoren. Ein Grund dafür war wohl der Preis: 69 Euro kostete ein Ticket für die exklusive Veranstaltung.

Ist Optimismus männlich? Dafür hatten die Veranstalter allerdings auch weder Kosten noch Mühen gescheut. Kurze Video-Einspieler präsentierten die sechs Länder, deren Teams zu Vorrundenspielen in Leverkusen auflaufen. Dazu hatten die Filmteams jeweils einen Leverkusener aufgestöbert, der aus dem jeweiligen Land kommt.

So rief die Erzieherin Kiskeya Matos den mexikanischenFußball-Schlachtgesang "Sí se puede" in die Kamera, und Hana Fabry präsentierte (natürlich im japanischen Garten) ein Volkslied aus ihrer Heimat — Einstimmung auf den internationalen Flair, den die Veranstalter sich während der WM erhoffen. Auch das Bühnenprogramm drehte sich ganz um die Gäste.

So gab es für Japan ein Haiku und energische Trommel-Rhythmen, die den Herzschlag steigerten. Zur Vorstellung Schwedens sang das Leverkusener Trio "Chicken Divine" ein Medley aus "Abba"-Songs, und für Australien musste eine Art Alphorn als Didgeridoo herhalten. Die "Wildcats"-Cheerleader präsentierten zur Musik von "Aha" ihre eindrucksvolle Akrobatik und entrollten eine norwegisches Flagge.

Trotz aller Frauenpower auf dem Platz (und auf der Forums-Bühne): Fan-Optimismus ist offenbar eine männliche Eigenschaft — das legten jedenfalls zwei Gesprächsrunden nahe. Da bekundeten Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn und Bayer 04-Kommunikationschef Meinolf Sprink in Bezug auf das Turnier einhellig: "Wir gewinnen das Ding!" Speerwerferin Steffi Nerius und die ehemalige Nationalspielerin Sandra Minnert äußerten sich dagegen deutlich vorsichtiger: "Ich wünsche es mir, aber es wird schwierig", so der Tenor.

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