Leverkusen Auf Schuhen und Pfoten ums Bayer-Kreuz

Leverkusen · Die 36. Ausgabe der Laufveranstaltung im Chempark hat vor allem tausende Hobbyläufer, manche eben mit Hund für den Sechs-Pfoten-Lauf, angelockt. Rund 2400 Sportler liefen über einen, zweieinhalb, fünf und zehn Kilometer.

Fotos: So war der Lauf um das Bayer-Kreuz 2017 in Leverkusen
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So war der Lauf um das Bayer-Kreuz

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Foto: Heinz-Friedrich Hoffmann

Karin Hortien ist im Stress. "Hier ist die Hölle los", sagt sie ein bisschen kurz angebunden. Die Leute stehen vor ihr Schlange, wollen sich nachmelden. So verwaist die hinteren Startplätze für die Fünf- und Zehn-Kilometerläufe des Straßenlaufs "Rund ums Bayer-Kreuz" sind, so bunt ist das Treiben in dem weißen Zelt von Hortien.

Hatten sich noch 2200 Menschen vor dem eigentlichen Tag des Laufs am gestrigen Sonntag angemeldet, schätzt Hortien, dass am Tag selbst mindestens weitere 200 Läufer dazukommen. Kurzfristig entschieden fanden viele, mit Sportschuhe ausgerüstete Menschen den Weg auf die Kaiser-Wilhelm-Allee. Dabei ist die Verteilung laut der 59-Jährigen, die die Veranstaltung für die Leichtathletikabteilung des TSV Bayer 04 organisiert, klar: "Es sind deutlich mehr Hobby- als Vereinsläufer dabei", betont sie.

Den großen Erfolg führt Hortien auf den Zeitpunkt des Laufs zurück. Für viele sei der Straßenlauf, der in seine 36. Auflage ging, ein Fitmacher für den im Sommer anstehenden Halbmarathon. An dem werden die Kinder der Astrid-Lindgren-Schule wohl nicht teilnehmen. Dennoch haben die 13 Jungen und Mädchen ihren eigenen Fanklub, bestehend aus ihren Eltern mitgebracht. Mit einem großen Doppelhalter haben diese sich auf der Zielgeraden postiert.

"Seit den vergangenen Sommerferien haben wir auf diesen Lauf hintrainiert", erzählt Karin Kraus, Leiterin der Offenen Ganztagsschule in Mathildenhof/Steinbüchel. In einer AG hatten sich die Kinder zusammengefunden, laufen nun bei der kleinsten Distanz mit. Die Teilnehmer müssen einen Kilometer zurücklegen. Darunter ist auch Mika Hoepfner, der in seiner Altersgruppe den 13. Rang erlief. "Ich kann jetzt nicht mehr. Und brauche eine Pause", gesteht der Siebenjährige, kurz nachdem er durchs Ziel gelaufen ist.

Während sich also gut 100 Kinder auf die Strecke begeben, wird es am Rande immer tierischer. Viele Hunde finden sich ein, bellen, wedeln mit den Ruten. Wohl einer der exotischsten Rassen unter ihnen: der zwei Jahre alte Manitou. Der Rüde ist ein Bouvier des Flandres - ein flandrischer Hütehund - hat graue, kurzgeschorene Wolle, die irgendwie der eines Schafs ähnelt. Frauchen Anna Lakermann ist gespannt, wie der Sechs-Pfoten-Lauf mit dem noch sehr verspielten, jungen Hund denn wohl ausgehen wird.

"Eigentlich ist er gut erzogen - eigentlich", sagt sie lachend. Eine Arbeitskollegin brachte sie auf die Idee des Straßenrennens, ein bisschen hätten die beiden auch vorher geübt. Ein regelmäßiges Laufen gebe es aber nicht. Genau 2,5 Kilometer und 16.29 Minuten später trifft das Hunde-Frauchen-Tandem im Ziel ein. "Es hat gut geklappt", resümiert die 37-Jährige. Zwischendurch habe Manitou zwar eigentlich lieber mit den anderen Hunden spielen wollen als weiter mit Frauchen zu laufen, aber das komme eben vor, sagt Lakermann.

Bleibt die Frage: Wer hat auf der Strecke denn wen gezogen? Die Tendenz geht da wohl klar zum kräftigen, zweijährigen Rüden.

(brü)
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