Leverkusen Arzt-Veto zum Zaz-Konzert

Leverkusen · Nach einem Tag mit Infusionen und Medikamenten wollte die von einem Magen-Darm-Virus geplagte Französin dennoch bei den Jazztagen auftreten. Sie durfte nicht. Lisa Bassenge und Achim Seifert konnten dafür länger auf die Bühne. Sie linderten so die Enttäuschung.

 Sängerin Lisa Bassenge gab sich bei ihrem Auftritt, der auf Zaz einstimmen sollte, der Musik hin – eine Mischung aus Pop, Blues und Chanson.

Sängerin Lisa Bassenge gab sich bei ihrem Auftritt, der auf Zaz einstimmen sollte, der Musik hin – eine Mischung aus Pop, Blues und Chanson.

Foto: Uwe Miserius

Wer Eckhard Meszelinsky schon länger kennt, merkte gleich, dass etwas nicht stimmt. Mr. Jazztage enterte sichtlich bedrückt die Bühne im Terrassensaal des Forums. Zur Unterstützung hatte er Sängerin Lisa Bassenge mitgebracht.

Die Deutsch-Iranerin hatte das Publikum zuvor erst nach einer großzügigen Zugabe von der Bühne gelassen. Ihr gefeierter Auftritt und die Vorfreude auf Superstar Zaz sorgten beim Publikum für Hochstimmung. Doch die schlug um in bittere Enttäuschung.

Denn Meszelinsky musste den 2000 Fans im Terrassensaal mitteilen, dass der Auftritt der französischen Sängerin (bürgerlicher Name: Isabelle Geffroy) ausfällt. Raunen, Gemurmel, Gemurre und vereinzelte Pfiffe waren zu hören. Sie verstummten jedoch, als er erklärte, weshalb Leverkusen an diesem Abend auf "Je Veux" und die übrigen Hits der Frontfrau des Nouvelle Chanson verzichten musste.

Seit dem frühen Morgen schon plagte sich Geffroy mit einem hartnäckigen Magen-Darm-Virus. "Wir haben wirklich alles versucht. Unter ärztlicher Betreuung gab es Infusionen und Medikamente. Zwischendurch ging es ihr auch besser, Gebracht hat all das letztlich aber leider nichts", betonte Meszelinsky.

Die Französin selbst, die am Vorabend (bei bester Gesundheit) noch in Aalen gesungen hatte, wollte sich auch geschwächt auf die Bühne stellen. Von ärztlicher Seite gab es allerdings ein wohl begründetes striktes Auftrittsverbot. Aus dem benachbarten Hotel ließ Zaz ihren Fans ihr Bedauern über diese Absage ausrichten.

Ein Wiedersehen wird es geben. Die Zusage für ein Ersatzkonzert hat Zaz bereits gegeben. Die Tickets des Jazztage-Abends sind auch für diesen neuen Termin gültig. Weil die Sorge um Konzertabsage schon früh vorhanden war, ließ Meszelinsky den Einlass eigens ändern, damit jeder seine Karte (wird sonst eingesammelt) behält.

Das Publikum reagierte bei aller Enttäuschung doch größtenteils verständnisvoll. "Das ist wirklich toll", schwärmte Meszelinsky, als er mitbekam, wie in einem immer noch gut gefüllten Terrassensaal das Achim Seifert Project (sollte eigentlich in der Umbaupause im Agamsaal spielen) gefeiert wurde.

Seifert gehörte somit zu den Gewinnern des Abends. Das gilt auch für Bassange, die länger spielen durfte und mit eigenen Stücken wie "Nur fort" und interessanten Cover-Versionen von Joachim Witts "Kosmetik", Rio Reisers "Junimond" "Overload" von den Sugarbabes oder Hildegard Knefs "17 Millimeter fehlten mir zum Glück" und "In dieser Stadt".

"Diesen Abend mit Lisa und Achim gibt es für die Besucher kostenlos obendrauf auf das Zaz-Konzert demnächst", betonte Eckhard Meszelinsky. Wer nicht zu weit zu fahren hatte, durfte sich somit irgendwie auch als Gewinner fühlen.

(kre)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort