Landtagskandidatin der SPD Leverkusen Wohnungsnot brachte Ariane Koepke in die Politik

Leverkusen · SPD-Mitglied Ariane Koepke kandidiert für den Landtag. Die 45-Jährige ist eine Spätberufene mit vielen Qualifikationen. Neben der Wohnungspolitik beschäftigen sie noch weitere Themen.

 Ariane Koepke tritt als Landtagskandidatin der SPD in Leverkusen an.

Ariane Koepke tritt als Landtagskandidatin der SPD in Leverkusen an.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Als Ariane Koepke umziehen wollte, weil ihr die kleine, aber günstige Wohnung des Opladener Bauvereins zu klein geworden war, musste sie tief durchatmen angesichts der horrenden Mietpreise auf dem Wohnungsmarkt. „Ich war schockiert“, erinnert sich die 45-Jährige. Da passte es, dass sie wenig später einen Stand der SPD in der Opladener Fußgängerzone sah. „Was wollen Sie eigentlich gegen die hohen Mieten tun?“, lautete ihre Frage an die Genossen. Es war der Beginn von langen Gesprächen. Das ist rund fünf Jahre her. Inzwischen ist Ariane Koepke nicht nur der SPD beigetreten, sie vertritt die Partei auch als Ratsmitglied. Nun will sie zum Sprung in den Landtag ansetzen. Bei der Wahl am 15. Mai tritt sie als Kandidatin der SPD in Leverkusen an.

Ariane Koepke ist also eine Spätberufene oder eine politische Quereinsteigerin. Statt auf die „Ochsentour“ innerhalb der Partei setzt sie auch auf berufliche Qualifikationen. Davon hat sie drei. Die Zahnärztin hatte zuvor nicht nur eine Banklehre gemacht, sondern auch Architektur studiert.

Die Wohnungspolitik beschäftigt sie weiter. Bei einem Spaziergang durch die Koloniesiedlung fällt ihr Blick auf die alten Häuser. Kleine adrette Häuschen mit großem Garten – „das geht heute so nicht mehr“, sagt sie. Bauland ist knapp. Berührungsängste zu vielgeschossigen Wohnhäusern hat Koepke nicht. „Sie müssen aber ansprechend gestaltet sein, denn es sollte uns nicht um die Verwahrung von Menschen, sondern um qualitätsvolles Wohnen gehen“. Den steigenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum will sie vor allem durch städtisches Bauen decken. „Privatinvestoren kriegen das nicht hin.“ Die Stadt solle deshalb ihre Grundstücke selbst bebauen und frei werdende Areale als Baugrundstücke erwerben. Als ein Beispiel nennt sie die Auermühle, das frühere Schwimmbadgrundstück, das weiterhin brach liegt. Auch da kann sie sich die Stadt als Investor für Wohnungsbau gut vorstellen, „mit einem Bezugsvorrecht für Klinikmitarbeiter“.

Ärzte und Pflegekräfte liegen ihr am Herzen. 24-Stundendienste von Medizinern in Kliniken findet sie „verantwortungslos“. Die Pflegekräfte seien während der Pandemie beklatscht und hofiert worden, doch fehle weiterhin die öffentliche Anerkennung für diesen „verantwortungsvollen Beruf“. Das betreffe auch Altenpfleger und Erzieherinnen in den Kitas.

Auch Angebotslücken in der Bildung will Koepke schließen helfen. Mehr Sozialarbeiter in Schulen – das sei gerade mit Blick auf die Herausforderungen der Pandemie besonders wichtig.

Was den Autobahnausbau in Leverkusen angeht, sieht sich die SPD-Politikerin mit den lokalen Vertretern anderer Parteien einig in der Ablehnung der geplanten Stelze. „Wir sind seit vielen Jahren schwer belastet durch die Autobahnen und haben eine bessere Lösung verdient.“ Zudem will sie den öffentlichen Nahverkehr stärken und möglichst auch den Fernverkehr soweit wie möglich auf die Schiene verlagern.

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