Leverkusen Architektonischer Wellenschlag

Leverkusen · Das Kombibad Talstraße ist am Wochenende für Besucher geöffnet, die keine Badehose mitbringen müssen. Dafür aber viel Interesse an Optik und Technik des Bauwerks. Zum Tag der Architektur gibt's einen Blick hinter die Kulissen.

Wolkenkratzer, Holzhütten oder Bungalows – bei der Planung eines Hauses sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wie grenzenlos zeigt sich am kommenden Wochenende. Zum Tag der Architektur in Nordrhein-Westfalen am Samstag und Sonntag, 2. und 3. Juli, laden Architekten, Innenarchitekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten sowie Bauherren in insgesamt 440 neue Bauwerke, Quartiere, Parks und Gärten ein.

Dieses Jahr können sich Besucher unter dem Motto "Besser wohnen mit Architekten" von den Bauten inspirieren lassen oder sich vor Ort hilfreiche Tipps vom Profi holen, falls selbst ein Haus geplant ist.

Auf Energiesparen Wert gelegt

Auch das Hallenbad im Wiembachtal öffnet seine Pforten. Nach 14 Monaten Bauzeit wurde das Schwimmbad im vergangenen September fertiggestellt.

Bei der Planung wurde viel Wert auf Energieeinsparungen gelegt, erzählt Dieter Scholz, Technischer Leiter des Sportparks Leverkusen. Eine Solarabsorberanlage aus 24 Kilometern schwarzen Kunststoffrohren erwärme das Wasser der Außenbecken. "Das Wasser fließt einfach durch die Rohre, die schwarze Farbe zieht die Sonne an, so dass das Wasser kontinuierlich aufgewärmt wird", erklärt Scholz.

Auch die sogenannte extensive Dachbegrünung auf dem Flachdach über den Umkleiden dient nicht nur der optischen Anpassung an das umliegende Waldgebiet. "Die Pflanzen auf dem Dach binden Regenwasser und verhindern, dass es in die Kanäle fließt und quasi verschwendet wird", betont der Mann vom Sportpark.

Doch nicht nur technisch hat das Bad viel zu bieten. So wurde durch das wellenförmige Dach etwa der Luftaustausch zwischen Stadt und Land aufrechterhalten. "Die bewegte Dachlandschaft hat aber auch was mit Wasser zu tun und geht somit auch in die poetische Richtung", erläutert Architekt Falko Biedermann.

Wintergarten-Effekt

Die Fensterfront im Süden biete Besuchern nicht nur einen schönen Ausblick auf den Wald, sondern habe im Winter den Effekt eines großen Wintergartens. "Es ist ein kleines Puzzlespiel, was man alles zusammensetzt. Das Prinzip ist jedoch meistens simpel", räumt Biermann ein. Trotzdem wolle er Besuchern auch zeigen, dass man nicht mal eben auf einem Bierdeckel einen Entwurf entwickeln könne, betont er lachend.

Falko Biermann und Dieter Scholz bieten Interessierten am Sonntag, 3. Juni, zwischen 11 und 15 Uhr Führungen durch das Bad an, um weitere technische und architektonische Besonderheiten des Baus vorzustellen.

(RP)
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