Leverkusen Architektin zu Hederichsfeld: Von alter Schule bleibt nur der Rohbau

Leverkusen · Bei der Sanierung des Gebäudes sind weitere Mängel aufgefallen. Die führen zu sieben Mio. Euro Mehrkosten. Politik signalisiert Rückendeckung fürs Projekt.

 Unter anderem sind Schäden an der Hohlkörperdecke in dem historischen Gemäuer an der Straße Im Hederichsfeld aufgetreten.

Unter anderem sind Schäden an der Hohlkörperdecke in dem historischen Gemäuer an der Straße Im Hederichsfeld aufgetreten.

Foto: Stadt Leverkusen

Im Fall der drastischen Kostenerhöhung für die Sanierung des denkmalgeschützten Schulgebäudes Im Hederichsfeld hat die städtische Bauverwaltung argumentativ nachgelegt. Im Planungsausschuss begründete die von der Stadt beauftragte Architektin Annegret Schüttler-Maser, wie es zu dieser Fehleinschätzung der Baukosten kommen konnte. Die aufgeführte Liste der "Überraschungen", die sich nach Angaben der Architektin erst im Laufe der Sanierungsarbeiten zeigten, ist lang und wurde im Ausschuss durch Fotos dokumentiert.

Sie beginnt bei "asbestbelastetem Wandspachtel" im Foyer der Schule. Wände, Decken und Böden des 1913 errichteten Schulgebäudes hätten zunächst äußerlich keine Auffälligkeiten gezeigt. Erst als Putz und Deckenverkleidungen entfernt worden waren, hätten sich "massive Eingriffe in die Bausubstanz im gesamten Gebäude gezeigt". So seien etwa unter den Deckenabhängungen Hohlräume und Wasserleitungen sichtbar geworden, die etwa zum Physikraum führten. Ebenso seien Risse zum Vorschein gekommen. "Wir haben dann jede Decke abgeklopft", sagte die Architektin. Inzwischen sei die Schadenskartierung im Schulgebäude abgeschlossen. Der gesamte Baukörper müsse auf einen "rohbaumäßigen Zustand" zurückgeführt werden.

Baudezernentin Andrea Deppe hatte Ende März für allgemeine Verwunderung gesorgt, als sie öffentlich bekannt gab, dass sich die Kosten für die Sanierung des historischen Schulbaus um sieben auf 19 Millionen Euro erhöhen und die Bauzeit um fast zwei Jahre verlängern werde. Bleibt die Bezirkregierung bei ihrer Förderzusage von 80 Prozent, müsste die Stadt noch 1,4 Millionen Euro beisteuern. Die Politiker signalisierten weiterhin finanzielle Rückendeckung für das Projekt. Die Bürgerliste hatte allerdings Akteneinsicht beantragt.

(bu)
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