Leverkusen Anlieger muss Haltestelle säubern

Leverkusen · Die außergewöhnlich lange Eiszeit der vergangenen Tage mit extrem viel Schnee (für Leverkusener Verhältnisse) hat Schwachstellen im städtischen Winterdienst aufgedeckt. Die Verwaltung arbeitet an Lösungen.

Der große Schneefall vom Jahresbeginn sorgt weiter für heiße Diskussionen. Am Donnerstag trafen sich städtische Abteilungsleiter, um Verbesserungen des städtischen Winterdienstes zu verabreden. Nach dieser längst überfälligen Schnee-Konferenz betonte eine Stadtsprecherin einen Fakt, den viele Mieter und private Hausbesitzer nicht kennen: Grundstückseigner, deren Gelände neben einer Bushaltestelle liegt, müssen die Haltestelle von Schnee und Eis befreien. "Dafür sind weder Wupsi noch Stadt zuständig", erklärte die Stadtsprecherin.

Nach Einschätzung von Stadtvertretern waren ein Drittel der Gehwege oder Straßen, für deren Reinigung Privatleute verantwortlich sind, in der vergangenen Woche nicht geräumt. Dies traf allerdings auch auf städtische Bereiche zu, wie unsere Redaktion aus eigener Anschauung oder nach Beschwerden von Lesern feststellte.

Postbotin klagte über Eisglätte

Gestern beklagte sich beispielsweise eine Postbotin, dass es gestern im Osten der Stadt an vielen Stellen glatt sei. Teils zählten zu den Bereichen allerdings Straßen, etwa in Uppersberg, für die auch die Anwohner und nicht die Stadt verantwortlich seien. Erklärte die Stadtsprecherin.

Damit auch in extremen Wintern, wie derzeit, der städtische Schnee- und Eisräumdienst "optimal" (Stadtausage) läuft, wurden am Donnerstag Neuerungen verabredet, die zusätzliches Geld kosten:

– Die Alarmierung für die Wintereinsätze wird immer zentral von den städtischen Technischen Betrieben (TBL) ausgelöst.

– Im Ernstfall rücken bis zu 150 städtische "Schneeräumer" aus: Die TBL schickt 40 Mann los zum Reinigen von Straßen und Radwegen. Der Fachbereich Stadtgrün setzt 60 Mann ein für die Bereiche an Grünanlagen und Spielplätzen. Stadtgrün-Leiter Lothar Schmitz: "Unsere Leute waren auch schon beim letzten Schnee drei Tage schon kräftig im Einsatz!"

Für den Winterdienst an Schulen sind 35 Hausmeister verantwortlich. Sie sollen jetzt kleine, fahrbare Kehrmaschinen bekommen (Stückpreis um die 200 Euro). Diese Geräte werden vom Fachbereich Stadtgrün mitbenutzt. Für das Schnee- und Eisräumen an Kindergärten engagierte das zuständige Schulverwaltungsamt Mitarbeiter vom Jobservice Leverkusen (JSL).

Bleibt schließlich noch die Abteilung Liegenschaften. Dieser Fachbereich will jetzt Winterdienstverträge mit privaten Firmen schließen, weil die städtische TBL aus Personalmangel diese Aufgabe nicht übernehmen könne, so die Stadtsprecherin.

(RP)
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