Altweiber Junge Jecken feiern feucht-fröhlich in Schlebusch

Schlebusch · Auch in Schlebusch übernahmen die jecken Wiever pünktlich um 11.11 Uhr die Innenstadt. Zahlreiche Jugendliche taten es ihnen gleich, und mehrere hundert Einsatzkräfte wachten, im feuchtfröhlichen Getümmel, über ihrer aller Sicherheit.

 Vier Krümelmonster in Schlebusch. Diese Damen genossen den Sonnenschein an Weiberfastnacht in Schlebusch.

Vier Krümelmonster in Schlebusch. Diese Damen genossen den Sonnenschein an Weiberfastnacht in Schlebusch.

Foto: Cristina Segovia-Buendia

Die hiesige Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß Schlebusch hatte ihren Stützpunkt, wie jedes Jahr, im Zelt auf der Terrasse von Haus Ferger eingenommen. „Großartige Stimmung von Beginn an“, resümierte Lilo Schmitz, die an diesem Nachmittag durch das Programm führte.

Während also die meist älteren Jecken gemütlich mit Bühnenprogramm feierten, ging es für unzählige junge Narren, in bunten Kostümen, mit guter Laune und hochprozentigem Sprit in den mitgeführten Pfandflaschen, kurz vor Mittag durch die Innenstadt zum Lindemannplatz. Die Schulen hatten ihre Schüler bereits gegen 11.30 Uhr entlassen, dass Wetter zeigte sich von seiner besten und sonnigen Seite. Der Party in der Fußgängerzone stand also nichts im Wege, außer der Einlasskontrolle.

An sämtlichen Zugängen hatten sich Kräfte einer privaten Sicherheitsfirma postiert, die die kostümierten Herrschaften, ganz gleich ob jugendlich oder erwachsen, nach Glas filzten. „Seit 2015 herrscht Glasverbot, und das setzen wir hier mit den Kontrollen um“, berichtete Michael Rudersdorf. Der Fachbereichsleiter für Recht und Ordnung war, zusätzlich zu den 55 Security-Kräften, mit neun weiteren Kollegen vor Ort und zusätzlichen Mitarbeitern des Jugendamts, die ein besonderes Augenmerk auf die unter 18-Jährigen legten. „Das Rauchen und der Konsum von weinbrandhaltigem Alkohol ist in der Öffentlichkeit erst ab 18 Jahren erlaubt“, erklärte Rudersdorf. „Wir sorgen dafür, dass der Jugendschutz hier eingehalten wird und halten Ausschau nach Wildpinklern.“

Am frühen Nachmittag blieb zwar alles ruhig, doch die Einsatzkräfte, allem voran die Malteser mit ihren 46 Ehrenamtlern und 10 hauptamtlichen Helfern, waren auf alles vorbereitet. „Durch das Glasverbot haben wir in den vergangenen Jahren deutlich weniger chirurgische Einsätze“, berichtete Malteser-Zugführer Justus Westermann. „Allerdings steigt die Zahl der jungen Patienten wegen übermäßigen Alkoholkonsum deutlich, vor allem wenn das Wetter – so wie heute – gut ist.“ Westermann war darauf gefasst, ab 14, spätestens 15 Uhr die ersten Patienten im Zelt vorzufinden. „Eigentlich kann man die Uhr danach stellen.“

Für die strengen Kontrollen durch Security, Ordnungs- und Jugendamt zeigten die Jugendlichen überraschend großes Verständnis. „Lästig ist es vielleicht, aber auf jeden Fall nachvollziehbar“, äußerte Linda (19) in Bezug auf das Glasverbot.

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