Leverkusen/Leichlingen Alte Säcke müssen weg

Leverkusen/Leichlingen · Rund 3500 Sandsäcke haben Feuerwehrleute am Freitag während des Unwetters im Stadtgebiet verbaut. Der Regen hat aufgehört. Aber was passiert mit den benutzten Säcken? Die Technischen Betriebe Leverkusen sammeln sie heute ein.

 An der Atzlenbacher Straße haben Feuerwehrleute am Freitag aus rund 2000 Sandsäcken eine Barriere errichtet. Der kleine Ölbach war dort über die Ufer getreten.

An der Atzlenbacher Straße haben Feuerwehrleute am Freitag aus rund 2000 Sandsäcken eine Barriere errichtet. Der kleine Ölbach war dort über die Ufer getreten.

Foto: Uwe Miserius

Dicht an dicht gestapelt liegen sie am Straßenrand. Die Mauer aus weißen Sandsäcken an der Atzlenbacher Straße erinnert noch an das Unwetter am Freitag. "Allein dort haben wir rund 2000 Säcke verbaut", sagt Brandoberinspektor Daniel Weber von der Feuerwehr Leverkusen. Insgesamt waren es mehr als 3500. Vier Tage nach dem heftigen Regen stellt sich nun die Frage: Was passiert mit den Sandsäcken?

Mitarbeiter der Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) werden die Sandsäcke heute wegräumen. Das hat Hans-Michael Bappert, stellvertretender Vorstand der TBL, gestern Nachmittag gesagt. Vertreter der Feuerwehr und der TBL hatten sich zuvor in einem kurzfristig angesetzten Gespräch darauf geeinigt. Denn zuerst war nicht klar, wer die Säcke einsammelt.

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

"Natürlich werden diese wieder entfernt", hatte eine TBL-Mitarbeiterin am Vormittag angekündigt. "Aber Sandsäcke haben wir zuletzt im Jahr 2011 verbaut, als die Dhünn Hochwasser hatte. Wir werden gemeinsam mit der Feuerwehr besprechen, wie wir das machen." Für Jörg Gansäuer, Abteilungsleiter Gefahrenabwehr, war die Sache von Beginn an klar: "Unsere Aufgabe ist die Gefahrenabwehr. Für die Entsorgung sind wir nicht zuständig."

Das Problem bei der Entsorgung: Benutzte Sandsäcke können möglicherweise Krankheitserreger enthalten und Seuchen verbreiten. "Eigentlich sind das reine Einwegartikel", sagt Fachmann Daniel Weber. Bei den TBL will man deshalb besonders vorsichtig vorgehen. "Wir werden die Säcke leeren, lagern, trocknen und prüfen, ob sie kontaminiert sind", sagt Bappert. Ob und wie sie dann letztlich entsorgt werden und wer dafür zuständig ist, das konnte er gestern noch nicht sagen.

Die Feuerwehr Leverkusen ist mittlerweile schon wieder damit beschäftigt, ihre Lager aufzufüllen. "Wir müssen schließlich einsatzbereit sein", betont Jörg Gansäuer. "Deshalb deponieren wir stets rund tausend befüllte Jutesäcke in unserer Halle an der Stixchesstraße." Außerdem lagert die Feuerwehr rund 10.000 leere Säcke. "Wenn sich ein Unwetter ankündigt, können wir kurzfristig weitere Säcke in der Sandsackfüllmaschine bei den TBL befüllen." Für diese Arbeit wurde eigens ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr ausgebildet; dessen Mitarbeiter standen auch am Freitag bis nachts an der Anlage. Weitere Sandsäcke kamen an diesem Tag von der Feuerwehr aus Köln (480) und von der Currenta-Werksfeuerwehr (1000). "Im Notfall stellt auch die Bezirksregierung Säcke zur Verfügung", berichtet Gansäuer.

So ein Sandsack wiegt befüllt gut 20 Kilogramm, misst etwa 30 mal 60 Zentimeter und enthält ganz normalen Bausand, erklärt Daniel Weber. Die Behälter sind entweder aus Jute oder aus einem Kunststoffgewebe. "Wir bevorzugen aus Umweltaspekten Jute, weil das verrottet. Außerdem quillt Jute auf und ist dichter", sagt der Brandoberinspektor. Die Säcke werden übrigens nur zu zwei Dritteln befüllt. "Sie müssen gut formbar sein, damit wir eine stabile Barriere bauen können." So wie an der Atzlenbacher Straße.

(RP)
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