Witzhelden Alte Post: Im April rücken die Bagger an

Leverkusen · Seit vier Jahren ist an der einstigen Gaststätte in Witzhelden ein Wohnpark geplant. Klagen von Anwohnern verzögerten das Projekt.

 Jahrelang tat sich auf dem Gelände neben der Gaststätte Zur alten Post nicht viel. Jetzt sollen laut Eigentümer bald die Bauarbeiten für den Wohnpark (kleines Bild rechts oben) beginnen, der nun aus drei statt wie bisher geplant aus zwei Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage bestehen wird.

Jahrelang tat sich auf dem Gelände neben der Gaststätte Zur alten Post nicht viel. Jetzt sollen laut Eigentümer bald die Bauarbeiten für den Wohnpark (kleines Bild rechts oben) beginnen, der nun aus drei statt wie bisher geplant aus zwei Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage bestehen wird.

Foto: Uwe Miserius/ Sebastian Mende Immobilien

Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Die Bäume und Sträucher, die im Schatten des großzügigen Fachwerkhauses standen, sind bereits entfernt worden. "Im April beginnen die Ausschachtungsarbeiten", erklärte Hans-Hugo Hungerberg.

Der Bauunternehmer aus Opladen will seit mehr als vier Jahren den Parkplatz hinter der ehemaligen Gaststätte "Zur alten Post" bebauen, dort wo einst die Kirmes stattfand und Autofahrer kostenlos ihre Wagen abstellen konnten. Entstehen sollen nun drei Mehrfamilienhäuser mit acht, sechs und drei Eigentumswohnungen. "Wir haben am 20. Februar die Baugenehmigung von der Stadt erhalten", freut sich Hungerberg, der das Areal mitsamt der Gaststätte von der früheren Inhaberin Maria Hoffmann gekauft hatte.

Weniger erfreut sein dürften die 20 Anwohnerparteien, die sich lange gegen den Bau der Häuser nebst der geplanten Tiefgarage gewehrt hatten. Sie hatten "erhebliche Beeinträchtigungen" befürchtet, wie der Sprecher der eigens gegründeten Interessengemeinschaft Fritz-Hinrichs-Weg, Günter Weidner, im Juli 2015 erklärte: "Die unmittelbaren Nachbarn sehen zum Teil auf eine Wand, die 10,45 Meter hoch ist und dann noch auf einer Erdanschüttung steht, so dass insgesamt im Abstand von unter sechs Metern zum eigenen Einfamilienhaus eine zwölf Meter hohe und mehr als zehn Meter breite Wand ragt." Die Anwohner warfen Hungerberg vor, mit seinem Projekt gegen den geltenden Bebauungsplan zu verstoßen.

Sie klagten daraufhin gegen die Pläne, zunächst vor dem Kölner Verwaltungsgericht. Als diese erfolglos blieb, rief die Interessengemeinschaft die nächsthöhere Instanz an, das Oberverwaltungsgericht in Münster. Doch die dortigen Richter machten bereits im Januar 2016 den Weg frei für den geplanten Wohnpark Alte Post.

Zum damaligen Zeitpunkt zeigte sich Hungerberg noch optimistisch, dass es nun zügig vorangehen würde mit dem Bau. Doch erneut taten sich vor dem Projekt Hindernisse auf. Just in diese Zeit fielen personelle Veränderungen im städtischen Bauamt. "Zwischenzeitlich war dort nur noch das Sekretariat besetzt", schildert Hungerberg seinen Eindruck. Und da die neuen Mitarbeiter nicht mit dem Vorgang in der ursprünglich bereits positiv beschiedenen Bauvoranfrage vertraut waren, habe er sich dazu entschlossen, gleich einen völlig neuen Bauantrag zu stellen, schildert der Eigentümer das Prozedere. Rund 6,5 Millionen Euro investiert Hungerberg in das Projekt, das durch die mehrjährige Verzögerung "sicher 20 bis 30 Prozent teurer geworden" sei. Trotz der Preiserhöhungen gebe es aber zahlreiche Kaufinteressenten für die neuen Wohnungen, erklärte Hungerberg. Was mit der unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Gaststätte geschieht, ist noch offen. Denkbar sei die Nutzung des Fachwerkhauses als Gewerbefläche, so der Eigentümer: "Jetzt wird aber erstmal der Wohnpark gebaut."

(RP)
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