Leverkusen "Als wir noch jung waren" - 50er-Jahre-Projekt jetzt auch auf CD

Leverkusen · Wir wollten bei uns in der Stadtbücherei etwas für ältere Menschen anbieten. Das Thema sollte dabei emotional sein. Da bot sich der Rückblick in die 50er Jahre an", erzählt Lucia Werder, Leiterin der Stadtbibliothek.

 Sebastian Jarmuzek bannte die Tonaufnahmen der sechs 50er Jahre-Veranstaltungen auf CD. Sie gibt es ab kommender Woche in der Stadtbibliothek.

Sebastian Jarmuzek bannte die Tonaufnahmen der sechs 50er Jahre-Veranstaltungen auf CD. Sie gibt es ab kommender Woche in der Stadtbibliothek.

Foto: RM

Die Serie "Als wir noch jung waren - Erinnerungen an Leverkusen in den 50er Jahren" wurde vor über einem Jahr ins Leben gerufen. Ein Impulsvortrag mit anschließendem Dialog mit Zeitzeugen lockte während den sechs Veranstaltungen zahlreiche Besucher in die Bücherei.

"Die 50er Jahre waren natürlich eine sehr besondere Zeit", erläutert Agid Jumpertz, "Themen wie Sehnsucht nach Frieden, Wiederaufbau, Wirtschaftswunder waren in den Köpfen fest verankert. Es gab Coca Cola, Konrad Adenauer, Hildegard Knef, das Wunder von Bern und Urlaub in Italien. Familien investierten in Autos, Küchengeräte, und ein TV-Gerät durfte ebenfalls nicht fehlen." Den Älteren steckte damals noch der Krieg in den Knochen - sie suchten vor allem Ruhe und Sicherheit. Die Jüngeren dagegen strebten hinaus aus der Enge. Die graue Nachkriegswelt bekam langsam wieder Farbe, auch wenn das Fernsehprogramm zunächst noch schwarz-weiß war.

Wie waren die 50er Jahre hier in unserer Stadt? Die beiden Leverkusenerinnen Ingeborg Schwenke-Runkel und Elisabeth Rosenfelder begaben sich auf eine Zeitreise. Wie war das früher? Wo kaufte man ein? Welche Geschäfte gab es damals, und welche existieren heute noch? Wie verbrachte man als Kind seine Zeit? Wie war die Wohn- und Arbeitssituation? Was taten die Menschen in der Freizeit? All diese Fragen wurden beantwortet.

Gabriele John, Leiterin des Stadtarchivs stellt begeistert fest: "Die Informationen mussten bei allen Beteiligten nicht entlockt werden. Es gab eine rege Gesprächsrunde." Ob es eine Fortsetzung gibt, steht noch nicht fest, ist aber ihrer Meinung nach vorstellbar. "Vielleicht kommen dann die 60er Jahre in Frage, aber da können wir fast alle selbst daran teilnehmen.", ergänzte sie schmunzelnd. Die Veranstaltungen wurden von der Arbeitsgemeinschaft Bürgerfunk aufgezeichnet und später im Radio ausgestrahlt.

Um die Erinnerungen der Gesprächsteilnehmer auch für die Zukunft festzuhalten, wurden die O-Töne von Sebastian Jarmuzek auf ein Audiomedium gepresst - die neue Projekt-MP3-CD gibt es in zweifacher Ausführung ab kommender Woche in der Stadtbibliothek zur Leihe. Alle Sendeausschnitte sind aber auch auf der Homepage des Bürgerfunks unter der Internetadresse www.buergerfunk-online.de abrufbar.

(hawk)
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