Leverkusen Alkenrath: SPD will den Verkehr beruhigen

Leverkusen · Weil die Alkenrather Straße zu den am stärksten befahrenen Verkehrswegen im Stadtgebiet gehört, wünschen sich viele Einwohner seit Jahrzehnten eine Ortsumgehung.

Warum der Ortsteil keine Umgehungsstraße hat, obwohl seit Beginn der 70er Jahre darüber diskutiert wird, das dröselte Mike Busse-Lepsius, Geschäftsführer der SPD-Fraktion Leverkusen, am Mittwochabend bei einer Bürgerversammlung im Otto-Massmann-Bürgerhaus vor rund 30 Zuhörern auf.

Er verdeutlichte: Sowohl die Bezirksregierung Köln als auch der Landesbetrieb Straßen.NRW seien nur zur Änderung des Gebietsentwicklungsplans und einer Linienbestimmung "Bürgerbuschtrasse" bereit, wenn die Umweltverträglichkeit der Trasse zweifelsfrei feststehe.

Aber selbst wenn sämtliche festgestellten Umweltprobleme ausgeräumt würden, sich alle Behörden und Träger auf eine Linienführung einigen könnten, diese durch den Rat mit absoluter Mehrheit beschlossen werde und Bezirksregierung, Straßen.NRW und Landesverkehrsministerium grünes Licht geben würden: Auf absehbare Zeit werde nichts an der Umgehungsstraße passieren. Denn derzeit würden im ganzen Land sanierungsbedürftige Straßen und Brücken festgestellt, deren Finanzierung nicht geklärt sei. Die Leverkusener Rheinbrücke sei nur die Spitze des Eisbergs.

Nach Schätzungen beliefen sich nur die Sanierungskosten von Autobahnbrücken auf mehr als vier Milliarden Euro. Hinzu kämen weitere Straßen, Eisenbahnbrücken und Wasserwege. Dennoch wolle man den Alkenrathern helfen und Vorschläge zur Milderung der Verkehrsprobleme notieren. Einige Teilnehmer schlugen Flüsterasphalt, die Verlängerung der Abbiegespuren zur Gustav-Heinemann-Straße und Einrichtung von Kreisverkehren, andere Verkehrszählungen und — überwachung, Geschwindigkeitsreduzierung und Durchfahrverbot für Lkw vor.

Wichtig sei, den Verkehr im Fluss zu halten, um unnötige Feinstaubbelastungen zu vermeiden, sagte ein Bürger. Markus Sicheneder, ehemaliger Sprecher der Initiative "Bürger für Alkenrath", und Mirko Apostolovski appellierten an die Bürger, an einem Strang zu ziehen. Eine Teilnehmerin bat um einen zusätzlichen Zebrastreifen "damit die Kinder sicher über die Straße kommen" und betonte: "Es gibt keine Ideallösung für alle." Irgendeiner sei immer betroffen, das gelte auch für eine neue Straße. Ratsherr Dieter März und der Vorsitzende des Bauausschusses Peter Ippolito werden alle Vorschläge bis September sichten und entsprechend mit den Verkehrsplanern Kontakt aufnehmen.

(gkf)
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