A1-Rheinbrücke Leverkusen Bund verspricht Hilfen für marode NRW-Autobahnbrücken
Leverkusen · Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will die Sanierung maroder Autobahnbrücken in Nordrhein-Westfalen voranbringen. Von dem rund eine Milliarde Euro umfassenden Brückensanierungsprogramm des Bundes für 2015 bis 2017 solle ein Viertel nach NRW fließen, sagte Dobrindt am Dienstag beim Besuch der maroden Autobahnbrücke bei Leverkusen.
Dobrindt machte sich dort zusammen mit seinem NRW-Kollegen Michael Groschek (SPD) ein Bild von der maroden Rheinbrücke der Autobahn 1. Das rund 50 Jahre alte Bauwerk ist wegen Schäden seit zwei Monaten für den schweren Lkw-Verkehr ab 3,5 Tonnen gesperrt. Bis 2020 soll die Brücke durch einen rund eine halbe Milliarde Euro teuren Neubau ersetzt werden, der ab 2023 voll nutzbar sein soll.
Der Weg zum Baubeginn soll dabei durch eine Einschränkung des Klageweges gegen das Projekt um eineinhalb Jahre verkürzt werden, wie beide Minister ankündigten. Statt an mehrere Instanzen sollen sich Kläger dann direkt an die oberste Instanz, das Bundesverwaltungsgericht, wenden können.
Groschek sagte, die Rheinbrücke sei ein "nationales Mahnmal für den Zustand unserer Verkehrsinfrastruktur". Beim Neubau der Brücke dürfe es nicht zu einem "juristischen Marathon" kommen. Es sei für Pendler, Reisende und die Wirtschaft "enorm wichtig", dass die neue Brücke zügig errichtet werde.
Der Leverkusener Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn hatte am Morgen wie Kölns Oberbürgermeister Roters, Duisburgs Stadtchef Sören Link und weiteren Politikern bei einem Frühstück mit Dobrindt zu drängenden Verkehrsthemen diskutiert. Buchhorn machte unter der Rheinbrücke dem Bundesminister nocheinmal klar, dass man die Stelzenautobahn in einen Tunnel verschwinden lassen will: "Wir wollen kein Lövenich in Leverkusen. Wir wollen in Leverkusen unter die Erde." Dobrindt bekräftigte: "Eine Tunnellösung für den A1-Abschnitt ist etwas, wo wir grundsätzlich Verständnis dafür haben, gerade auch wegen der Belange der Bürger. Wir haben das Thema auf jeden Fall aufgenommen. Aber das ist erst ein weiteres Verfahren."
Buchhorn und Roters haben Dobrindt bei seinem Besuch ein gemeinsames Schreiben überreicht: Sie appellieren, "die Region vor einem Zusammenbruch des Verkehrsnetzes und eingehender Folgen für Wirtschaft und Lebensqualität zu bewahren".
Derweil gehen die Arbeiten an den Seilkammern der maroden A1-Rheinbrücke in die entscheidende Phase: Die ersten beiden acht Meter langen, ein 1,5 Meter breiten und drei Zentimeter dicken "Bleche" sind Anfang der Woche angeliefert worden, werden jetzt langsam ausgerichtet, um dann verschraubt zu werden.