Leverkusen "Airshow" im Sinkflug

Leverkusen · Großveranstaltungen bereichern eine Stadt, doch sind sie immer schwerer zu organi-sieren. Wegen zuneh-mender Auflagen von Genehmigungsbehör-den will der Luft-sportclub die dies-jährige "Airshow", wenn überhaupt, dann nur noch im Kleinformat anbieten.

 Spektakuläre Kunststücke am Himmel, dafür ist die "Airshow" des Luftsportclubs bekannt. Nun steht sie in Frage.

Spektakuläre Kunststücke am Himmel, dafür ist die "Airshow" des Luftsportclubs bekannt. Nun steht sie in Frage.

Foto: Ralph Matzerath (Archiv )

Erst das Jazz-Festival "Streetlife", jetzt das Flugplatzfest. Die Airshow am Flugplatz Kurtekotten steht vor dem Aus. Im Laufe der letzten Jahre hatte sie sich von einem "Tag der offenen Tür" immer mehr zu einem mehrtägigen Event entwickelt. Jeweils am zweiten Wochenende im September präsentierte der Luftsportclub (LSC) Bayer Leverkusen die gesamte Bandbreite des Luftsports. Waghalsige Flugvorführungen auf Topniveau gehörten ebenso zum Programm wie Darbietungen der Segel-, Modellflieger und Ballonfahrer. Unbestrittene Höhepunkte waren jedoch die beiden Besuche der "Royal Jordanian Falcons" - der königlich jordanischen Flugstaffel - in den Jahren 2012 und 2014. Tausende begeisterten sie mit "Aerodramatik" und spektakulären Flugvorführungen in Vollendung.

Herbert Isbanner, LSC-Geschäftsführer, bedauert das Ende. Er selbst hatte das Fest in den letzten sieben Jahren organisiert, will die Verantwortung aber nicht länger übernehmen. "Jahr für Jahr werden wir mit immer umfassenderen Anforderungen und Vorschriften konfrontiert", erläutert Isbanner die Gründe. Etliche Gutachten und Genehmigungen würden verlangt und die Kosten in die Höhe getrieben. "Unser Verein und seine ehrenamtlich tätigen Verantwortlichen können das nicht länger tragen", resümiert Isbanner.

Doch das ist nicht der einzige Grund. Denn unter insgesamt 600 Clubmitgliedern - darunter sind etwa 360 Aktive - gibt es bislang niemand, der bereit wäre, die Nachfolge von Isbanner zu übernehmen. Der Geschäftsführer kann das verstehen. "Die sehr umfangreichen Vorbereitungen werden zunehmend schwieriger. Der Aufwand rund um das Sicherheitskonzept ist riesig hoch und nicht mehr zu bewältigen." Als er sich noch selbst darum kümmerte, war er stets Monate mit der Organisation beschäftigt.

Sollte sich kein engagierter und sachkundiger Veranstaltungsleiter finden, um das Flugplatzfest wenigstens in abgespeckter Variante abzuwickeln, steht selbst das in Frage. Klappt es aber doch noch, wird der LSC auf jeden Fall zum Flugplatzfest "alten Stils" zurückkehren, um sich der Leverkusener Öffentlichkeit am Samstag und Sonntag, 8. und 9. September, zu präsentieren.

Die "alte Tante" JU 52 wird dann vom Kurtekotten zu Rundflügen starten. Eventuell auch die Antonov AN2, der älteste und größte noch fliegende einmotorige und 5,5 Tonnen schwere Doppeldecker der Welt. Zudem bietet der Verein Schnupperflüge mit Motormaschinen an.

Aber ihre Verpflegung müssen Gäste dann schon selbst mitbringen. Denn der Verein werde weder Speisen noch Getränke anbieten, da all das einer gesonderten Genehmigung bedürfe, heißt es.

(gkf)
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