Leverkusen Ärger um übervolle Müllcontainer stinkt Nachbarn

Leverkusen · Seit zehn Jahren quillen Mülltonnen an der Kopernikusstraße über, stapeln sich daneben noch die prallvolle Säcke.

 Oft überfüllt, diese Müllbehälter in der Kopernikusstraße.

Oft überfüllt, diese Müllbehälter in der Kopernikusstraße.

Foto: Miserius

Das Wohnzimmerfenster in Richtung Westen bleibt zu. "Das machen wir gar nicht mehr auf", unterstreicht Agnes Krämer. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens komme der Wind zumeist aus dieser Himmelsrichtung; zweitens stehen wenige Meter vor dem Fenster ein Müllcontainer und eine kleine Mülltonne. Und beide Behälter quellen regelmäßig und oft schon lange vor dem Abfuhrtermin über, berichten Krämer und ihr Mann Hubert. Seit zehn Jahren gehe das so.

Folge sei längst nicht nur das Geruchsproblem — das sich durch ein geschlossenes Fenster kaum aussperren lasse.

Zum Teil wehe der Abfall auf das Grundstück der Eheleute, und auch Ratten hätten schon den Weg von der Wupper zu den Krämers gefunden. "Es ist schlimm", bekräftigt das Paar. Vor jedem Abfuhrtermin — im wöchentlich Wechsel werden Rest- und Plastikmüll alle 14 Tage abgeholt — häufe sich verlässlich Abfall außerhalb der Behälter an. Zuletzt haben die Krämers 27 gelbe Säcke gezählt, die zum Teil an den Zaun neben dem Container gehängt worden seien.

Ihren Erkenntnissen zufolge teilen sich die Bewohner von 21 Wohnungen in den Nachbarhäusern Container und Tonne. Es seien zu wenige Abfallbehälter, finden die Krämers. Von der Avea sei aber nichts unternommen worden.

Das bestätigt Jürgen Schröder. Denn: "Der Bereich ist uns nicht als Problemgebiet bekannt", sagt der Abfallberater der Avea. Nach seinen Erkenntnissen stehen dort zwar hin und wieder "ein oder zwei Tüten daneben", aber Grund zum Eingreifen sehe er nicht. Auch entspreche das vorhandene "Behälter-Volumen" den Richtlinien.

Diese sehen vor, dass pro Person in einem Haushalt alle zwei Wochen 30 Liter Restmüll anfallen und entsprechend viele und genügend große Tonnen zur Verfügung stehen. An der Kopernikusstraße decke sich das vorhandene Tonnen-Volumen mit den Angaben, die dem Einwohnermeldeamt bezüglich der Anzahl der Bewohner vorliegen, ergänzt Schröder.

In anderen, gravierenderen Fälle verfüge die Avea durchaus über Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen. Entweder dadurch, dass mehr Müllbehälter zur Verfügung gestellt werden, oder durch die Umstellung auf eine wöchentliche Abfuhr des Mülls. Allerdings, gibt Schröder zu bedenken, "entstehen dann bei den Betroffenen höhere Kosten".

Indes wird sich die Leverkusener Müllfirma Avea wohl alsbald mit der Lage an der Kopernikusstraße in Opladen beschäftigen. Denn das zuständige Wohnungsunternehmen sieht durchaus Handlungsbedarf. Das Problem sei bekannt, und "in Zusammenarbeit mit unseren Mietern und in Absprache mit dem von der Stadt Leverkusen beauftragten Müllentsorger suchen wir derzeit nach einer Lösung", teilt die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft auf Anfrage unserer Zeitung mit. Man sei aber überzeugt, "dass hier bald Besserung eintritt".

(zill)
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