Umbau Rheindorfer Platz „Der Bürger wird nicht ernst genommen“

Rheindorf · Der Gegenwind für Pläne zur Neugestaltung des Rheindorfer Platzes wird stärker. Anlieger kämpfen für Parkplätze. 

 Kein Raum für Parkplätze. So sehen die Planungen für die Umgestaltung des Rheindorfer Platzes aus.

Kein Raum für Parkplätze. So sehen die Planungen für die Umgestaltung des Rheindorfer Platzes aus.

Foto: Rischmüller, Uwe

Die Pläne der Stadtverwaltung, den derzeit als Parkplatz genutzten Rheindorfer Platz neu zu gestalten, stoßen auf massive Kritik im Stadtteil. Die Sparkasse Leverkusen, die dort eine Filiale betreibt, hat sich kritisch geäußert und angekündigt, die weitere Entwicklung zu beobachten. „Eine kritische Würdigung unseres Filialstandortes können wir vor diesem Hintergrund nicht ausschließen, sollten die Maßnahmen wie vorgeschlagen umgesetzt werden“, heißt es in einem Brief an den Oberbürgermeister. Konkrete Pläne für einen Umzug gebe es jedoch nicht, sagt Unternehmenssprecher Benjamin Rörig.

Das in der Sitzung der Bezirksvertretung für den Stadtbezirk 1 vorgelegte Konzept sieht eine umfangreiche Neugestaltung des Platzes vor (wir berichteten). Werden die derzeitigen Parkplätze von täglich rund 300 Nutzern pro Tag angefahren, so sieht die neue Planung nach einem Modell des Düsseldorfer Landschaftsarchitekten Wündrich lediglich drei Parkplätze vor, zwei für Taxis und einer für Behinderte. Der Rest: viel Grün, Wasserspiele, ein fester fünf Meter langer Tisch mit mehreren Sitzgelegenheiten als kommunikatives Element und viel Platz für Fahrräder.

Gegenwind kommt auch von der Interessen- und Fördergemeinschaft Sie begrüßt zwar die Neugestaltung, will aber die 16 Parkplätze unbedingt erhalten. Das Areal an der Ecke von Wupperstraße und Felderstraße befindet sich unmittelbar neben dem großen Neubau der Wohnungsbaugesellschaft Leverkusen mit dem Edeka-Supermarkt und vor dem großen Gebäude der Sparkassen-Filiale. Zudem gibt es dort zahlreiche Arztpraxen. Kunden der beiden in der unmittelbaren Nähe gelegenen Apotheken, Bäcker, Friseure und des Fahrradfachgeschäft nutzen die Parkplätze ebenfalls.

Marc Peters betreibt dort seit 2004 eine Praxis für Physiotherapie. „Die Zahl unserer Patienten steigt stetig“, sagt er. „Da wir viele hilfebedürftige und gehbehinderte Menschen behandeln, sind Parkplätze vor den Praxisräumlichkeiten unumgänglich.“ Für diese Patienten sei es krankheitsbedingt nicht zumutbar, längere Wege auf sich zu nehmen, um in die Praxis zu gelangen.

„Deswegen ist es dringend erforderlich für Patienten, die keinen Behindertenausweis besitzen, wie frisch operierte oder ältere Menschen, die bestehenden normalen Parkplätze zu belassen.“ Peters befürwortet die geplante Umgestaltung des Platzes, verweist aber nachdrücklich auf die Notwendigkeit der Parkplätze.

Das sieht auch Stefan Laudage von der Interessen- und Fördergemeinschaft so, der den Edeka-Markt an der Wupperstraße betreibt. Bereits im Jahr 2017 habe die Bürgerschaft innerhalb weniger Wochen 1000 Unterschriften gegen den Wegfall der Parkplätze gesammelt, berichtet er. Die Stadt habe nur einen Architektenentwurf vorgesehen, eine Bürgerbeteiligung habe es nicht gegeben. „Der Bürgerwille wird offenbar nicht ernst genommen“, sagt Laudage.

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