Leverkusen Ärger um Jazztage-Auftakt: "Publikumsverhöhnung"

Leverkusen · Die kurzfristige Absage der erkrankten Sängerin Zaz zum Auftakt der Jazztage sorgte für viel Enttäuschung. Neben dem Verständnis für die Entscheidung der Französin gibt es nun auch harsche Kritik am "Krisen-Management" der Veranstalter.

Bilder der 32. Jazztage in Leverkusen
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Ihrem Unmut macht RP-Leserin Constanze Frowein Luft — denn sie fühlt sich "für dumm verkauft" und sieht den Ablauf des Abends als "unverschämte Publikumsverhöhnung". Beim Einlass um 19 Uhr habe eine große Menschenmenge vor dem Eingang gewartet und man habe dann "auf einem Monitor sehen müssen, dass Lisa Bassenge bereits begonnen hatte zu spielen, obwohl die Traube vor der Halle noch gigantisch war". Neben einer halben Stunde Verspätung, um in den Saal zu kommen, kritisiert Frowein auch die akustische und räumliche Situation.

Da den Besuchern beim Einlass die Hand gestempelt wurde und sie die Karten behalten sollten, vermutet Constanze Frowein, dass der Veranstalter "offensichtlich bereits beim Einlass wusste, dass Zaz nicht auftreten würde". Doch die Organisatoren um Eckhard Meszelinsky hofften bis zum Schluss und haben ihrerseits in einer Pressemeldung den Ablauf detailliert geschildert:

"Gegen 12 Uhr erhielten wir von ihrem Tourmanager die Information, dass Zaz erkrankt sei. Dies wurde von dem sofort hinzugezogenen Arzt bestätigt. Eine Einweisung ins Krankenhaus lehnte sie ab, weil sie den Auftritt in Leverkusen in jedem Falle geben wollte, sofern es ihr Gesundheitszustand ermöglichen würde. Sie wurde deshalb auf ihrem Hotelzimmer behandelt. Im Verlauf des Nachmittags ging es ihr auch deutlich besser. Es wurde dann gemeinsam beschlossen, bis 20 Uhr zu warten, um eine endgültige Entscheidung zu treffen."

Frowein bekam jedoch am Abend einen schlechten Eindruck, zumal auch nur eine Tür zum Einlass geöffnet wurde: "Während des Chaos' sagte ein Organisator nur zu den aufgebrachten Besuchern: "Da können wir doch nichts für...!" - Für die Krankheit der Sängerin nicht, aber sehr wohl für den sehr schlechten Umgang mit der Situation."

Meszelinsky wirbt um Verständnis, dass man bis zur letzten Minute mit der Absage gewartet hat und zunächst vorsorglich Stempel verteilte. "Da wir natürlich auch in Betracht ziehen mussten, dass sie nicht auftreten würde, musste das Prozedere beim Einlass verändert werden. Anstatt die Eintrittskarten wie üblich einzusammeln, erhielt jetzt jeder Besucher einen Stempel mit dem Hinweis, die entwertete Karte zu behalten. Dadurch konnten wir sicherstellen, dass das Publikum im Falle eines Wiederholungstermins über eine gültige Eintrittskarte verfügt. Die Folge waren Verzögerungen im Eingangsbereich. Um 20 Uhr erhielten wir dann die finale Ansage, dass Zaz nicht spielen könnte. Ihr Zustand hatte sich leider erneut verschlechtert."

Die Veranstalter suchen bereits nach einem baldigen Nachholtermin. Doch Claudia Frowein hat die Nase voll: "Ich verlange die insgesamt 76 Euro zurück! In diese Halle will ich nie wieder, denn Jazzathmosphäre geht anders!"

Alle Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit, wer sein Ticket dennoch zurück geben möchte, kann sich an die VVK-Stelle wenden, bei der er das Ticket erworben hat.

(irz)
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