Leverkusen Abgestempelt: Güteklasse A
Leverkusen · Der Regionale-2010-Ausschuss hat gestern zwei Leverkusener Projekte mit dem besten Projektstatus versehen. Der "grüne Fächer" und die Schiffsbrücke Wuppermündung werden vom Land nun bevorzugt gefördert.
Ernst Küchlers Mund umspielt meist ein zartes Lächeln. Gestern Mittag war es ein kräftiges. Grund der Freude: Der Ausschuss der Regionale 2010 stempelte zwei weitere Leverkusener Projekte mit der Güteklasse "A". Heißt: mehr Fördergeld. Heißt auch: mehr Prestige für die Stadt. Gerade das ist Oberbrügermeister Küchler so wichtig für sein Leverkusen. Neben dem städtebaulichen Projekt Bahnstadt, das bereits zu den von Fördermitteln des Landes bevorzugten Regionale-Aktionen gehört, erhob der Ausschuss gestern in seiner Halbzeitsitzung (es war die achte) den "grünen Fächer Leverkusen" und die "Schiffsbrücke Wuppermündung" in den bestmöglichen Projektstatus.
Impulse für 200 Millionen Euro
Kölns Regierungspräsident Hans Peter Lindlar persönlich drückte in den Räumen des Ex-Ausbesserungswerkes Opladen den beiden Leverkusenern und drei weiteren Projekten den neuen Status-Aufkleber auf, sprach dabei von einzigartigen Projekten. "Es geht nicht darum, dass Menschen im Jahr 2010 in fertigen Projekten herumwandern können, sondern darum, Impulse zu geben für die nächsten zehn, 15 Jahre", sagte er.
Die Impulse sind kostspielig. 200 Millionen Euro Fördergelder hat NRW der Regionale zur Verfügung gestellt. Allein die Initialmaßnahmen für den grünen Fächer in den nächsten vier Jahren werden 2,4 Millionen Euro kosten, hieß es gestern von der Stadt. Die Stadt gehe in Vorleistung, baue aber darauf, dass sie 80 Prozent dieser Kosten wieder zurückbekomme. Insgesamt wird der grüne Fächer rund zwölf Millionen Euro kosten.
Die Pilotstrecke des unter diesem Namen geplanten Fußwegenetzes durch fünf Grünzüge der Stadt wurde im Mai eingeweiht: eine Laufstrecke um die Hitdorfer Seen. Hier kommt das Prestige ins Spiel. Küchler: "Grünräume zu schaffen, das bekommt gerade in einer Industriestadt wie Leverkusen besondere Bedeutung, trägt zu einem sich ändernden Image der Stadt bei." Die verstehe sich auch als Sport- und als Gesundheitsstadt. Der Stempel "A" bedeute im "erheblichen Maße Fördermittel vom Land" zu bekommen. "Ohne die könnten wir solche Projekte nicht realisieren. So viele Mittel haben wir nicht", betonte er.
In hauptsächlich privater Regie, nämlich durch den Förderverein, wird das zweite gestern hochgestufte Leverkusener Regionale-Projekt initiiert: der Wiederaufbau der Schiffsbrücke an der Wuppermündung. Dort soll eine Steganlage wieder über den Fluss und zu drei denkmalgeschützten Binnenschiffen führen. Eine Gastronomie in einem der zwei festverankerten Schiffe und das als Ausflugsboot genutzte dritte historische Schiff sollen ab 2009 Besucher locken.
Schon im kommenden Jahr wird sich, versprach Ernst Küchler, auch in der Bahnstadt Opladen sichtbar etwas getan haben. Was genau, verriet er nicht. Er strahlte lieber über die zwei neuen "A"s für Leverkusen.