Leverkusen A1-Tunnel: Stadt prüft Gutachten-Kosten

Leverkusen · Der Rat stimmte jetzt einem SPD-Antrag zur Klärung der Gefahrgutfrage zu.

Viele Freunde im Chempark dürfte sich SPD-Fraktionschef Peter Ippolito mit dem Satz aus seinem Diskussionsbeitrag im Stadtrat am Montag nicht gemacht haben: "Der Chempark ist von der A1-Tunnellösung und der Frage der Gefahrguttransporte nicht betroffen. Er kann aus Süd, Nord, Ost gut angefahren werden, und wenn die Ausfahrt A59/Rheinallee besser geregelt würde, auch aus Westen."

Der Chemparkbetreiber Currenta sieht das anders. Chemparkleiter Ernst Grigat hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, dass bei einem Tunnel als Ersatz für die A1-Stelze bei Küppersteg, durch den nicht rund um die Uhr Gefahrguttransporte fahren dürften, der Standort "ein Problem" bekäme. Currenta werde genau beobachten, wie sich das Thema weiterentwickele.

Das tut es erstmal in Richtung mögliches weiteres Gutachten. Der Stadtrat stimmte am Montag dem Antrag der SPD zu dem Thema zu: Darin heißt es, die Stadt solle "zur Beurteilung, inwiefern Gefahrguttransporte durch einen Autobahntunnel im Bereich der heutigen A1-Stelze geführt werden können", die Kosten für ein eigenes Gutachten ermitteln. Der Rat werde dann entscheiden, ob die Stadt ein eigenes Gutachten in Auftrag geben soll. Das könnte klären, "wie ein Gefahrgut-Verkehr in diesem Bereich trotz Tunnelabschnitt weiterhin durchführbar ist", sagen die Genossen. "Die Stadt muss sich gut aufstellen bei dem Thema - und übrigens auch auf juristischer Ebene klarmachen, was sie will, nämlich den Tunnel, durch den Gefahrguttransporte laufen können", betonte Ippolito. Während Rüdiger Scholz (CDU) beipflichtete, konnte sich die Bürgerliste damit überhaupt nicht anfreunden. Oder wie Bürgerlisten-Fraktionschef Erhard Schoofs zusammenfasste: "Was hier vorliegt, ist großer Unsinn." Kollege Karl Schweiger führte aus: "Herr Oberbürgermeister, Sie könnten in die Geschichtsbücher eingehen, als der, der die Axt an die Stelze gelegt hat." Dafür bräuchte man aber ein Gutachten, das nicht sage, wie Gefahrgut durch den Tunnel komme, sondern wie der Tunnel überhaupt aussehen solle. Womit die Bürgerliste wieder bei ihrer Idee einer großen Tunnellösung (sechs Kilometer von Alkenrath bis Niehl) angelangt war. "Damit müssen wir gar nicht durch die Deponie, sondern können mit dem Tunnel an ihr vorbei", wies Schoofs erneut aufs Thema aus.

(RP)
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