Resolution gegen Raststätte A 1-Parkplatz: Wüst schlägt Lärmschutz vor

Leverkusen · NRW-Verkehrsminister versucht Kompromissvorschlag. Initiative nennt diesen „ein faules Angebot“.

 NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst kennt die Leverkusener Autobahnproblematik: Er war 2017  zum Ortstermin unter der A 1-Stelze.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst kennt die Leverkusener Autobahnproblematik: Er war 2017  zum Ortstermin unter der A 1-Stelze.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Zumindest einer hat geantwortet. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst schlägt nun in einem Schreiben an Oberbürgermeister Uwe Richrath einen Kompromiss zum Bau der Raststätte an der A 1 auf Leverkusener Gebiet vor. Ende Mai hatte der Stadtchef die Resolution des Rates gegen den Bau einer so genannten PWC-Anlage (nicht bewirtschaftete Rastanlage mit Toiletten) an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, an die Chefin der Autobahnbehörde Straßen NRW und eben an Wüst geschickt.

Dieser notiert in einem dreiseitigen Schreiben an die Stadt: Bei der Suche nach einem Standort an der A 1 sei „erneut deutlich geworden, dass die Ausweisung und Ausgestaltung neuer Rastanlagenstandorte – erst recht in einem engen Autobahnnetz, das zudem durch dicht besiedelte Regionen führt – regelmäßig eine planerische Herausforderung darstellt, die im Ergebnis häufig einen Kompromiss bedeutet“. Im Falle der angedachten Raststätte in Höhe Fester Weg in Lützenkirchen/Steinbüchel „könnte dieser Kompromiss u.a. darin bestehen, dass in Verbindung mit dem Bau der PWC-Anlage auch die Errichtung neuer Lärmschutzwände als freiwillige Leistung des Bundes im Rahmen der Lärmsanierung nach den Grenzwerten der Lärmvorsorgung geplant wird.“

Er schickt werbend hinterher, dass die Lärmschutzwände die Anwohner a) vor dem Lärm der Raststätte schützten und b) auch gleich den Verkehrslärm von der Autobahn „spürbar reduzieren“. Nachsatz: „Ohne die Umsetzung der geplanten PWC-Anlage wird ein derartiger Lärmschutz, auf den sonst kein Rechtsanspruch besteht, seitens des BMVI (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, die Red.) kaum finanziert werden.“

Wüst schreibt auch, er sei vor dem Hintergrund, dass die Anlage auf zwei Standorte – Leverkusen für die Strecke Richtung Wuppertal, Burscheid für die nach Köln – verteilt werden  soll, zuversichtlich, das „eine Lösung erarbeitet werden kann, die den Interessen aller Beteiligten in bestmöglicher Weise gerecht wird“.

So wie dieser Kompromissvorschlag sieht eine Lösung nicht aus, sagt Peter Westmeier  von der Initiative „Lev kontra Raststätte“. Denn: „Für mich ist das ein faules Angebot. Über das wichtigste Thema in dem Zusammenhang, die Alternative Köln-Niehl, verliert er kein Wort“, betont er. „Eine große Demo gibt’s jetzt erst recht.“

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