Leverkusen 7500 Bürger putzen ihre Stadt

Leverkusen · Irgendwie lohnt sich der Frühjahrsputz in Leverkusen immer. Viele Vereine und Familien nutzen diese Gemeinschaftsaktion als "Ausflugstag". Auffallend: Die Helfer fanden viele verpackte Versandhauskataloge.

 Gesammelte Werke am Flugplatz Kurtekotten: Die "Putzteufel" fanden containerweise Müll.

Gesammelte Werke am Flugplatz Kurtekotten: Die "Putzteufel" fanden containerweise Müll.

Jetzt kann der Frühling wirklich kommen: Am Freitag und Samstag gab es den Frühjahrsputz in Leverkusen, um die Stadt vom wilden Müll zu befreien und für die kommende wärmere Jahreszeit ansehnlicher zu machen. Etwa 7500 Helfer hatten sich angemeldet, aus Vereinen, Organisationen, von Schulen und auch Privatleute wollten sich an zwei Tagen auf den Weg machen und mit Gummistiefeln, Abfallsäcken, Handschuhen und Müll-Pickern ausgestattet Jagd auf das machen, was das Stadt- und Landschaftsbild verschandelt.

 "Wir für unsere Stadt": Die Klasse 1 c der Grundschule Im Kirchfeld säuberten das Gebiet in Lützenkirchen.

"Wir für unsere Stadt": Die Klasse 1 c der Grundschule Im Kirchfeld säuberten das Gebiet in Lützenkirchen.

Der gefundene Müll wird dann in den nächsten Tagen von Technischen Betrieben und der AVEA entsorgt. Ganz früh starteten am kühlen und windigen Samstag wieder die Angler der Angelsportvereine. Am Silbersee in Küppersteg gingen der Bayer Angelsportverein, die Angler aus Opladen und der ASV Leverkusen auf Beutezug. Sie "angelten" aus dem See einen Vertikutierer, einen Staubsauger und, besonders auffällig, Kataloge eines Versandhauses, die die Zusteller wohl in den See entsorgt hatten statt sie den Kunden zu bringen.

Nicht angeln wollten die Taucher von "Seediver Tauchsport", einer Tauchschule aus dem benachbarten Bergisch Gladbach-Schildgen. Mit fast 40 Leuten kam die Sportschule an den Silbersee, um auch im tieferen Wasser nach Müll suchen zu können. So verbanden sie zusätzlich noch das geliebte Hobby mit der guten Sache. Die Taucher machten das erste Mal mit. "Bewaffnet" mit Sauerstoff-Flaschen bauten sie sich eine Basis auf, von der aus die Tauchgänge durchgeführt wurden.

Taucher pflanzten am Hitdorfer See

Der Küppersteger See war zwar alles andere als warm, doch sie hatten Trocken-Tauchanzüge dabei und spürten so, außer am Gesicht, wenig vom Wasser. Die Taucher von der Tauchbasis Strandgut und der DLRG kümmerten sich um den Hitdorfer Badesee und befreiten die Uferbereiche vom Unrat des vorigen Sommers und den See von Algen. Zugleich wurden neue Uferpflanzen gesetzt.

Wenige Kilometer weiter hatten sich die Segler das Rheinufer vorgenommen. Vom Yacht-Club-Wuppertal-Hitdorf aus wurde das Ufer in Richtung Hafenkran gesäubert. Auch die Kinder der Vereinsmitglieder machten mit, wie Vorsitzender Stephan Utzelmann berichten konnte. Die Segler hatten vom Wasser aus im Vorfeld "Aufklärung" gemacht und herausgefunden, dass es in diesem Jahr nicht ganz so schlimm aussehe wie in den Vorjahren. Das Putzteufel-Maskottchen der Aktion schaute auch am Rhein vorbei, um seine Helfer auf diese Art zu unterstützen, ebenso wie in Bürrig, Opladen und Rheindorf.

Ein großes Areal hatte sich der Luftsportclub Bayer Leverkusen vorgenommen: Die Flieger und Ballonfahrer wollten rund um den Flugplatz Kurtekotten bis hin zur Autobahn 3 aufräumen. Allerdings wollten sie nicht zu dicht an die stark befahrene Autobahnstrecke herangehen, wie Piet Horbach ankündigte, denn das könnte Ärger bringen: "Die Polizei findet das nicht gut, denn wir könnten die Autofahrer ablenken, das wäre zu gefährlich".

Sofa, Reifen, Motorroller-Rahmen

Doch auch ohne Autobahn hatten die Flieger rund um den Kurtekotten-Flugplatz genug zu tun. Sie fanden ein altes Sofa, Autorreifen, einen Roller-Rahmen und wieder Stapel weggeworfener Versandhauskataloge.

(RP)
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