Streifzüge 60 Minuten von Leverkusen Wo die Römer den Matronen huldigten
Leverkusen/Bad Münstereifel · In unserer neuen Miniserie stellen wir Ausflugsziele vor, die höchstens eine Autostunde entfernt sind. Heute geht’s in die Nordeifel. Und die war schon bei den Römern beliebt.
Heidentempel steht auf dem Wegweiser. So haben die Menschen in der Region das genannt, was die Römer auf der Anhöhe Addig zwischen Bad Münstereifel und Nettersheim vor 1700 Jahren geschaffen haben: eine Tempelanlage zu Ehren der Matronae Vacallinehae, Matronen, benannt nach der Sippe der Vacalli, die in der Nähe lebten und die Göttinnen verehrten.
Mancher, der vom Parkplatz Hornbachtal an der L 206 die 300 Meter zur Anhöhe geht und in Eifeler Natur eintaucht, tut es noch heute. Auf den Weihesteinen, mit denen Römer wie Caldinius Firminius sich bei den Matronen bedankten, liegen Blümchen, Äpfel, Steine, Rosenkränze und noch einiges mehr.
Anfang des 20. Jahrhunderts grub Archäologe Hans Lehner die Reste der Anlage aus. Heute ist sie teilrekonstruiert; Umlauftempel, Kulthof, Reste von Säulen einer Basilika, dem Vorläufer der dreischiffigen Kirche, sind zu sehen. Buchenhecken markieren, wo eine Wandelhalle stand, der Brunnen ist noch da. Wer mag, kann die Infotafeln lesen. Das ist aber kein Muss, der Heidentempel spricht für sich. Krafttanken mitten im Wald inklusive.
Anfahrt A 1 bis Mechernich, dann L 165 Richtung Bad Münstereifel und kurz vor Nöthen auf die L 206.
Umgebung Ein Abstecher ins historisch-hübsche Städtchen Bad Münstereifel, das ein Jahr nach der Flut mit viel Aufwand und Einsatz großteils wieder recht gut hergerichtet ist, lohnt auf jeden Fall. Burg Satzvey ist ebenso in der Nähe wie die eigenwillige Bruder-Klaus-Kapelle (Mechernich-Wachendorf)