Leverkusen 30 Jahre Hilfe für krebskranke Kinder

Leverkusen · Seit seiner Gründung 1987 stellte der Verein drei Millionen Euro zur Verfügung, unter anderem für den Kauf von medizinischen Geräten. Allein die Kinder- und Jugendklinik am Klinikum Leverkusen erhielt dieses Jahr 30.000 Euro.

 Die Vereinsvorsitzenden Eike Meyer und Irmgard von Styp-Rekowski (vorne) freuen sich über die hohe Spendenbereitschaft.

Die Vereinsvorsitzenden Eike Meyer und Irmgard von Styp-Rekowski (vorne) freuen sich über die hohe Spendenbereitschaft.

Foto: Uwe Miserius

Gäbe es den Verein "Leverkusen hilft krebskranken Kindern" nicht schon seit 30 Jahren, dann müsste er erfunden werden. So lautete der Tenor der kleinen Geburtstagsfeier, zu der sich Vereins-Vorsitzende Eike Meyer und Geschäftsführerin Irmgard von Styp-Rekowski gestern mit weiteren Vorstandsmitgliedern sowie ärztlichen Vertretern der Uniklinik Köln und dem Klinikum Leverkusen um Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann versammelten.

In seiner Ansprache zollte Zimmermann dem Zusammenschluss "höchste Anerkennung" für die geleistete Arbeit. Der Name sei Anspruch und Programm, da er - neben Perspektiven in der medizinischen Behandlung und in der sozialpsychiatrischen Betreuung - unbürokratisch für finanzielle Unterstützung bei betroffenen Familien sorge. "Der Verein hilft da, wo es oft so aussieht, als gäbe es keinen Ausweg mehr", unterstrich er.

Seit Gründung im November 1987 stellte der Verein insgesamt drei Millionen Euro zur Verfügung, die zum Teil in die Anschaffung von medizinischen Geräten flossen. Alleine 30.000 Euro hat die von Joachim Eichhorn geleitete Leverkusener Klinik für Kinder und Jugendliche in diesem Jahr für diesen Zweck erhalten.

Damals schlossen sich sieben Bürger nach dem Vorbild von Mildred Scheel - Ärztin und Gattin des früheren Bundespräsidenten Walter Scheel und Gründerin der Deutschen Krebshilfe - zusammen. Man wollte da helfen, wo andere Institutionen eine Lücke hinterließen. Möglich wurde das alles nur durch Spenden, betonten Meyer und von Styp. "Wir sind froh, dass die Spendenbereitschaft der Leverkusener so groß ist", sagte Meyer, während von Styp auch die Karnevalsgesellschaften KG Steckpääd aus Bürrig und KG Fidelio aus Manfort als positive Beispiele nannte. Fidelio-Präsident Karl-Heinz Hansen sagte weitere Unterstützung zu. "Betroffene und Familien können sich glücklich schätzen, dass es den Verein gibt", hob Bürgermeister Bernhard Marewski hervor.

Das sahen die Kölner Mediziner - die Professoren Frank Berthold (ehemaliger Leiter der Kinderonkologie Köln), sein Nachfolger Thorsten Simon und Matthias Fischer (Leiter Experimentelle Kinderonkologie) - ebenso wie ihre Leverkusener Kollegen Eichhorn und Professor Utz Krug (Leiter der Klinik für Innere Medizin, Hämatologie, Internistische Onkologie und Palliativmedizin). "Es ist bedauerlich, dass der Bedarf nicht aufhört", sagte Claudia Mutzenbach (Leiterin des Psychosozialen Dienstes der Kölner Kinderonkologie).

Eigentlich es ist üblich, dass es Geschenke zum Geburtstag gibt. Doch der Verein "Leverkusen hilft krebskranken Kindern" vergibt zum 30-Jährigen weiteres Geld. Insgesamt 30.000 Euro erhält Berthold, der in der Vergangenheit schon zahlreiche neue Therapieansätze entwickelt und die molekularen Grundlagen von so genannten Neuroblastomen - die dritthäufigste bösartige Neubildung aller Krebserkrankungen im Kindesalter - erforscht hat, für weitere Untersuchungen.

(RP)
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