Umsatzstarke Arzneien Xarelto – Bayers Klassenprimus

Leverkusen · Die Pharma-Pipeline hält Wirkstoffe mit Milliardenumsatz-Potenzial bereit. Der Konzern erhöht das Innovationstempo.

 Der Leverkusener Konzern (im Bild der Chempark mit dem Bayer-Kreuz vom Rhein aus) will auch in externe Innovationen investieren.

Der Leverkusener Konzern (im Bild der Chempark mit dem Bayer-Kreuz vom Rhein aus) will auch in externe Innovationen investieren.

Foto: dpa/Oliver Berg

Aspirin ist das Medikament,  mit dem Bayer weltberühmt wurde. Xarelto ist das, mit dem der Konzern richtig Geld verdient.  Der Gerinnungshemmer ist das stärkste  Blockbustermedikament, also eines, das mehr als zwei Mrd. Euro Umsatz einfährt, im Pharma-Portfolio. Und hat dies auch 2018 bewiesen mit 3,6 Mrd. Euro. Ein Plus von (währungs-/portfoliobereinigt) 12,8 Prozent. Die Umsatzsteigerung, sagt Bayer, sei auf „höhere Absatzmengen in Europa, China und Kanada zurückzuführen“, denn in den USA ging der Umsatz zurück – um 2,1 Prozent von 519  auf 508 Mio. Euro.

Bayer hat noch eine Arznei auf dem Markt, die 2018 die Schwelle zum Blockbuster überschritt: Eylea, ein Augenmedikament zur Behandlung von altersbedingter Makuladegeneration. Die Arznei  legte um satte 19,6 Prozent zu – von 1,9 Mrd. in 2017 auf 2,2 Mrd. Euro Umsatz im vergangenen Jahr. Mit den weiteren Mitteln Xovigo, Stivarga (Krebsarzneien, Erstere hatte Umsatzeinbußen  von 14/10,3 Prozent zu verkraften) und Adempas (Lungenhochdruck) spielten Xarelto und Eylea einen Umsatz von 6,8 Mrd. Euro ein (plus 13,5 Prozent).  Damit kratzen die fünf Spitzenarzneien an der Marke, die Bayer vor Jahren ausgegeben hatte: Das Spitzenpotenzial dieser Fünf sollte bei 7,5 Mrd. Euro liegen; 2016 hatte Bayer-Chef Werner Baumann nochmal draufgelegt, hatte den Top-Fünf sogar ein Umsatzpotenzial von zehn Mrd. Euro zugetraut.

Zutrauen ist ein gutes Stichwort, denn Baumann hat auf der jüngsten Bilanzvorstellung auch in die Zukunft geblickt:  In der Pharma-Pipeline gibt es 50 Projekte, „bei denen es 2018 einige erfreuliche Fortschritte gab“.

Vitrakvi Bayer hat 2018 die Zulassung für das Krebsmedikament (Wirkstoff: Larotrectinib) bekommen. „Wir schätzen das Spitzenumsatzpotenzial von Vitrakvi auf mehr als 750 Mio. Euro“, merkte Baumann an.

Darolutamid zur oralen Behandlung von Prostatakrebs ist in der Entwicklung. Eine Phase-III-Studie (klinische Phase) sei 2018 erfolgreich abgeschlossen worden. „Es zeigte sich, dass die Zeit bis zum Auftreten von Metastasen deutlich verlängert werden konnte“, berichtete Baumman. Er ordnet das Spitzenumsatzpotenzial der Arznei auf mindestens eine Mrd. Euro ein. Ende Februar hat der Konzern die Zulassung in den USA beantragt.

Finerenone spielt in einer ähnlichen Liga – mindestens eine Mrd. Euro Spitzenpotenzial. Der Wirkstoff zur Behandlung von Patienten mit diabetischer Nierenerkrankung ist in Phase III der klinischen Entwicklung.

Baumann hat  für die Pharma-Sparte das Ziel ausgegeben, das Innovationstempo zu erhöhen, will mehr Geld in Forschungskooperationen stecken, auch in exerne Innovationen. „In den kommenden vier Jahren sind insgesamt rund 35 Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen vorgesehen, zwei Drittel davon für Forschung und Entwicklung  im Bereich Pharma und in der Agrarsparte CropScience.“

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