Leverkusen 250 Bewerber auf 25 Plätze: Fast alle Absolventen übernommen

Carsten Ludwig leitet seit zehn Jahren die Gesundheits- und Krankenpflegeschule im Klinikum Leverkusen und kennt keinen Mangel an Ausbildungsbewerbern, im Gegenteil: "Wir haben durchschnittlich 250 Bewerber für 25 Plätze pro Ausbildungsjahr", berichtet er.

Ein Drittel der Bewerber habe Abitur, der Großteil den mittleren Schulabschluss und nur ganz wenige den Hauptschulabschluss. Fast alle, die auch eingestellt werden, haben laut Ludwig Vorerfahrungen durch Praktika oder Freiwillige Soziale Jahre im Krankenhaus. "Oder sie haben in der Familie zum Beispiel eine Oma mitgepflegt", berichtet Ludwig.

75 Schüler besuchen aktuell die Krankenpflegeschule im Klinikum. Sie werden von sechs hauptamtlichen Kräften und zusätzlich 60 bis 70 Fachdozenten unterrichtet, wozu auch die Stationsärzte zählen. Aber auch externe Spezialisten wie beispielsweise Juristen unterrichten die Pflegeschüler. Die Theorieblöcke umfassen 2100 Unterrichtsstunden, die Praxisblöcke 2500 Stunden, wobei nicht nur auf den Stationen im Klinikum ausgebildet wird. Es gibt einen fünfwöchigen Block in der Psychiatrie-Klinik in Langenfeld und einen ebenso langen in einem ambulanten Pflegedienst.

Für die dreijährige Ausbildung wird im Klinikum eine Probezeit von sechs Monaten angesetzt: "In dieser Zeit gibt es durchschnittlich zwei Abbrecher, aber fast immer wegen schulischer Probleme", berichtet Ludwig. Von den 25 Ausbildungsstartern schafften in der Regel 20 bis 22 die Abschlussprüfung. Außerdem gebe es die Möglichkeit, Teile der Prüfung zu wiederholen. Und im zweiten Anlauf schafften es dann fast alle. Die Chancen auf eine Übernahme vom Klinikum seien groß: "Das ist nun mal ein Frauenberuf und die Fluktuation deshalb auch groß. Es gab Jahrgänge, da konnten alle Absolventen vom Klinikum übernommen werden", erinnert sich der Schulleiter.

Die Auszubildenden im Pflegeberuf bekommen im ersten Jahr 800 Euro, im zweiten 900 und im dritten 1000 Euro. Im ersten Angestelltenjahr gibt es 1500 Euro netto, allerdings kommen Schicht- und Wochenenddienstzulagen dazu. Das Gehalt steigert sich mit den Dienstjahren auf maximal 2300 Euro netto, plus der entsprechenden Zulagen.

(RP)
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