Leverkusen 13 Jungsegler erkunden auf Optimisten das Wasser

Leverkusen · Das fünftägige Ferienangebot der Aktionsgemeinschaft Rheindorf kam bei den Kindern bestens an - trotz einiger Böen.

 Mit Miramis in See, also zumindest in den Rhein, stechen: Nils, Leon und Lasse bereiten das Boot fürs Segeltraining in Hitdorf vor.

Mit Miramis in See, also zumindest in den Rhein, stechen: Nils, Leon und Lasse bereiten das Boot fürs Segeltraining in Hitdorf vor.

Foto: Uwe Miserius

Mit einer orangefarbenen Schwimmweste und in einer langen Badehose steht Rocko auf einem der vielen Stege des kleinen Hitdorfer Hafens. Er blickt aufs Wasser hinaus, auf dem rund zehn weiße Boote schippern. In den vergangenen fünf Tagen hat der Zehnjährige mit zwölf weiteren Kindern das Segeln gelernt.

Die Aktionsgemeinschaft Rheindorf macht es den Kindern möglich, kostenfrei ihre Schulferien sinnvoll zu nutzen. Eine Woche dauert die Freizeit auf dem Wasser. Täglich wird gemeinsam gespielt, gelacht und abends miteinander gegessen. "Die Rückmeldungen, die wir von den Eltern bekommen, sind immer positiv", betont Dennis Wodzikowski, der seit einem Jahr das gemeinnützige Projekt, dem sich 57 Vereine angeschlossen haben, leitet. Der Segelkursus für Kinder sei eines der beliebtesten Angebote, ergänzt er.

Das belegen auch die Zahlen: 15 Kinder konnten mitmachen, nur zwei kamen nicht. Die Zahl der Familien, die Interesse hinterlegt hatten, lag jedoch um einiges höher. So hätten im Grunde vier Gruppen gefüllt werden können. "Wir würden gerne mehr machen, aber das Budget ist knapp", sagt Wodzikowski. Das Projekt versuche, die Allgemeinheit zu stärken und Kindern, die wenig hätten, eine schöne Ferienzeit zu ermöglichen. Vor allem für Kinder in Rheindorf, wo doch einige sozial schwache Familien ihr Zuhause gefunden hätten.

Bei all der Nachfrage kann sich der zehnjährige Rocko glücklich schätzen, dass er nun bei starken Wind ein wenig sorgenvoll aufs Wasser im Hafen blickt. Mit seinem langen blonden Haar besitzt er schon jetzt das Aussehen eines australischen Surfers. Den Sport, bei dem man wie ein Delfin auf den Wellen tanzt, zu erlernen, wird aber wohl noch auf sich warten lassen. Erstmal wird das Segel gesetzt - aber nicht mehr heute. Denn heute ist ihm der Wind dann doch zu stark. Bei Windstärke drei sei er ein paar Mal fast umgekippt. "Da wird man schon nervös, weil man das unbedingt verhindern will", erzählt der Nachwuchssegler.

Insgesamt aber leuchten seine Augen, berichtet er von dem Erlebten. Es sei ein schönes Gefühl, den Tag von morgens bis abends zu nutzen. In Zukunft wolle er daher auch den Segelschein machen.

Dann sehen sich er und Ulrike Keul wohl wieder. Die Segellehrerin steht am Rand, muss vorn dort alles Geschehen im Blick haben und ruft mit lauter Stimme Anweisungen über das Wasser. Sie erklärt, dass die Kinder in Optimisten fahren - eine Bootsklasse, die von weitem aussieht wie ein Modelbötchen und von Kindern bis zu einem Alter von 14 Jahren genutzt wird. "Das Segeln stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder. Das merkt man total", berichtet die 53-Jährige über ihre Erfahrung in den fünf Tagen mit den Segel-Kindern auf und am Wasser in Hitdorf.

(brü)
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