Leverkusen 128.700 Bürger können den Stadtchef wählen

Leverkusen · 6000 haben schon per Brief gewählt. Die große Unbekannte ist diesmal die Wahlbeteiligung, erstmals ohne gekoppelte Stadtratswahlen.

 So sieht der Stimmzettel aus, der den Leverkusenern zur Oberbürgermeisterwahl am Sonntag, 13. September, vorgelegt wird. Die Briefwähler haben ihn bereits erhalten.

So sieht der Stimmzettel aus, der den Leverkusenern zur Oberbürgermeisterwahl am Sonntag, 13. September, vorgelegt wird. Die Briefwähler haben ihn bereits erhalten.

Foto: Nein

Wenn sich der Amtsinhaber und drei weitere Kandidaten am 13. September zur Wahl bzw. Wiederwahl stellen, dann ist eines jetzt bereits klar: Der neue Oberbürgermeister wird ein Mann sein. Das ist aber schon alles, was Wahlleiter Frank Stein ohne Schwierigkeiten voraussagen kann. Denn im Gegensatz zu früheren Oberbürgermeisterwahlen ist diesmal keine Frau unter den Kandidaten. Würden alle Wahlberechtigten in Leverkusen zu den Urnen gehen oder ihre Stimme per Briefwahl abgeben, dann könnten die vier Kandidaten Reinhard Buchhorn (CDU), Uwe Richrath (SPD), Erhard Schoofs (Bürgerliste) und Markus Beisicht (Pro NRW) jetzt noch um 128 700 Stimmen insgesamt wetteifern. Doch Frank Stein weiß auch, dass die Wahlbeteiligung in Leverkusen in den vergangenen Jahren stetig nachgelassen hat. 1995 nahmen noch 50,8 Prozent der Leverkusener an der Oberbürgermeister- und Kommunalwahl teil, im Jahr 2009 kamen nur noch 48 Prozent in die Wahllokale.

Neu ist zudem, dass diesmal der Oberbürgermeister terminlich losgelöst von der Kommunalwahl "vom Volk" bestimmt wird. Locken die Kandidaten alleine die Leverkusener an die Urnen? Das ist die große Frage, die über dieser Wahl steht. Stein weiß zudem aus dem Sozialbericht der Stadt, dass ausgerechnet in den Quartieren mit sozialen Problemen, wo der meiste Handlungsbedarf bestehe, die Bürgermitwirkung in Form von Wahlbeteiligungen am geringsten sei. Mit dem Prinzip Hoffnung gehen nun aber die Akteure in den Endspurt der Wahlvorbereitungen, die sich die Stadt Leverkusen immerhin 200 000 Euro, eingerechnet der möglichen Stichwahl am 27. September, kosten lassen wird. Bereits 6000 Leverkusener haben aber schon ihr Kreuz auf dem Briefwahlzettel gemacht und ihr Votum zurück ins Rathaus geschickt. Insgesamt haben 10 000 Bürger die Briefwahlunterlagen angefordert, wie Udo Reudenbach, Leiter des Bürgerbüros, bekannt gab. Probleme mit der Rücksendung der Unterlagen habe es diesmal bis dato nicht gegeben. Denn anders als bei der vergangenen Wahl habe die Stadtverwaltung nicht TNT, sondern die Deutsche Post dafür in Anspruch genommen. Und deren Briefträger fänden auch alle Straßen und Hausnummern in Leverkusen, meint Reudenbach.

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Für einen reibungslosen Ablauf der Oberbürgermeisterwahl soll Richard Meyer sorgen, den Stein als den langjährigsten Wahlorganisatoren in Nordrhein Westfalen bezeichnete. Seit 40 Jahren laufen bei ihm alle Fäden in Wahlzeiten im Rathaus zusammen. Mehr als 800 Helfer musste er diesmal für die 108 Wahllokale und 15 Briefwahllokale rekrutieren. Für Gehbehinderte barrierefrei zu erreichen sind 55 Wahllokale. Sehbehinderte müssten aber eine Begleitperson mitbringen, da es keine Wahlzettel in Blindenschrift oder sonstige Hilfsmittel gibt.

Der erste Wahlgang ist auf Sonntag, 13. September, 8 bis 18 Uhr, terminiert. Eine mögliche Stichwahl würde am Sonntag, 27. September, 8 bis 18 Uhr, in denselben Wahllokalen stattfinden.

(RP)
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