Leverkusen/Wermelskirchen 1236 Bewerber ohne Lehrstelle - Rat von Experten holen

1236 Bewerber stehen vor dem Start des Ausbildungsjahres im Bereich der Arbeitsagentur Bergisch Gladbach, zu der auch Leverkusen und Wermelskirchen gehören, noch ohne Stelle da. Das ist eine deutliche Steigerung um 16,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegenzug sind aktuell noch 601 Stellen nicht besetzt. Auch wenn die Zeit den Bewerbern unter den Nägeln brennt, sollte man Ursachenforschung betreiben.

Zehn Ergebnisse aus dem Bildungsbericht 2012
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Foto: dpa, Armin Weigel

"Wichtig ist, wenn ich länger suche und keinen Erfolg habe, dass ich mich frage: Warum hat es nicht geklappt? Und bei der Fehlersuche braucht man Hilfe", sagt Claudia Zimmermann von der zuständigen Arbeitsagentur. Die Berufsberater sind Experten und können einen fachmännischen Blick auf die Unterlagen und die Berufswahl werfen. "Wofür bewirbt man sich, wie sieht das Anschreiben und vor allem das Zeugnis aus. Mit einer 5 in Mathe wird es in fast jedem Beruf schwer. Wenn die Noten in den Hauptfächern nicht so doll sind, hat man es generell viel schwerer", sagt Zimmermann. Dann sei es umso wichtiger zu wissen, wo Stärken und Schwächen liegen — auch das in jungen Jahren noch vielen schwer fällt.

"Ich muss dem Arbeitgeber deutlich machen, dass das Zeugnis vielleicht nicht so gut ist, aber ich bin gut. Mit einem Praktikum kann man deutlichen machen, dass man total interessiert und motiviert ist." Arbeitgeber würde schließlich niemanden wollen, der rumsteht und sich fragt, was mach ich hier eigentlich.

Die Berufsberater können auch mit dem richtigen Auftreten in Bewerbungsgesprächen helfen oder die Augen öffnen, wenn man sich zu sehr auf einen Berufswunsch versteift. Sollte es trotz allem nicht klappen mit dem Ausbildungsstart in diesem Jahr, gibt es Lehrgänge oder Einstiegsqualifikationen zur Überbrückung

"Die Stellen sind nur noch dünn gesät. Und die Zahlen bilden die Realität auch nicht ganz ab, weil manche Stellen schon besetzt sind, aber noch als frei gemeldet sind", sagt Zimmermann. In der Gastronomie seien traditionell Stellen frei, aber dort wird man in der Regel erst ab 18 Jahren genommen, weil der Job so fordernd ist.

Offene Stellen gibt es vor allem noch als Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Friseur/-in, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/-r und Koch/Köchin.

(irz/jco)
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