Leverkusen 120 000 Euro: Stau-Maskottchen für das Kreuz

Leverkusen · Eine großangelegte Info-Kampagne zum A 1-Brückenbau soll das Land in die Informations-Offensive bringen.

 Maskottchen "Levi" soll staugeplagten Pendlern künftig wichtige Hinweise rund um das Großprojekt am Kreuz Leverkusen nahebringen.

Maskottchen "Levi" soll staugeplagten Pendlern künftig wichtige Hinweise rund um das Großprojekt am Kreuz Leverkusen nahebringen.

Foto: UM (aRCHIV, STRAssEn.NRW

"In dieser ersten Ausgabe liegt der Schwerpunkt auf Grundlegendem. Dazu gehören der Überblick über die drei Bauabschnitte sowie der Status Quo am Rhein. Gleichzeitig werfen wir einen Blick auf die nächsten Schritte und sagen Ihnen, wie Sie sich am Dialog, aber auch am Planungsprozess beteiligen können."

 Maskottchen "Levi" soll staugeplagten Pendlern künftig wichtige Hinweise rund um das Großprojekt am Kreuz Leverkusen nahebringen.

Maskottchen "Levi" soll staugeplagten Pendlern künftig wichtige Hinweise rund um das Großprojekt am Kreuz Leverkusen nahebringen.

Foto: UM (aRCHIV, STRAssEn.NRW

Dieses "Versprechen" haben angeblich rund 200 000 Haushalte in NRW am vergangenen Wochenende aus ihrem Briefkasten geholt. "Der Brückenschlag bei Leverkusen", so lautet der erste Titel des Magazins, mit dem der Landesbetrieb Straßenbau (Straßen.NRW) den Neubau der A 1 bewirbt. Damit will NRW in dieser Angelegenheit bewusst die Informationsoffensive gehen: Ein Sprecher erklärte gestern dazu auf Anfrage, es sei nicht hinzunehmen, dass Dauer-Kritiker wie etwa der Leverkusener Bürgerlisten-Fraktionschef Erhard Schoofs die Nachrichtenlage in den Medien bestimmten.

Daher hat Straßen.NRW für geschätzte 120 000 Euro (noch vor der Haushaltssperre des Landes) ein großes Kommunikationspaket geschnürt, zu dem einerseits die jetzt verteilte Zeitung gehört, aber auch ein Maskottchen: "Levi" soll Pendlern künftig wichtige Hinweise rund um das Großprojekt nahebringen.

"Als baustellen-erprobter Pylon habe ich schon so manche Fahrbahnsanierung miterlebt. Aber ein kompletter Ausbau? Das ist wohl für viele von uns absolutes Neuland", schreibt die digitale Mischung aus Maulwurf und Absperrhütchen in ihrem ersten Zeitungsbeitrag: "Daher freue ich mich, dass ich Sie auf wichtige Hinweise und interessante Informationen rund um dieses gigantische Projekt aufmerksam machen darf."

Alexander Dobrindt und Michael Groschek an A1-Rheinbrücke Leverkusen
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Dobrindt und Groschek an A1-Rheinbrücke Leverkusen

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Foto: dpa, obe soe

Bisher hat die Publikation offensichtlich aber nicht nur Freunde gefunden. Auch, weil sie fehlerhaft ist. So wird Peter Westmeier, Sprecher der Leverkusener Initiativen für Verkehrsplanung, zwar zitiert, aber für die Initiative LEV kontra Raststätte, die bei diesem Bauprojekt überhaupt keine Rolle spielt. Erhard Schoofs wiederum berichtet von Betroffenen aus den unmittelbar zu bebauenden Bereichen, die überhaupt keine Zeitung bekommen hätten. Und der Kölner "Express" zitiert den CDU-Politiker Marcus Optendrenk (45) mit der süffisanten Aussage: "Vielleicht kann Levi Finanzminister Walter-Borjans bei seinem finanzpolitischen Schlingerkurs wieder in die Spur helfen."

Spezialgruppe kontrolliert an A1-Rheinbrücke
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Spezialgruppe kontrolliert an A1-Rheinbrücke

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Foto: irz

Auch die lokal betroffenen Oberbürgermeister bekommen in der Straßen.NRW-Publikation übrigens Raum. Für Leverkusen wird Reinhard Buchhorn zitiert, der für eine höhentechnische Angleichung wirbt, "damit die A1 erst ab Höhe des Bürgerbusches wieder oberirdisch verläuft. Denn eine solche Streckenführung sorgt nicht nur dafür, dass Leverkusen wieder zusammenwächst. Sie wird auch eine deutliche Reduzierung der Belastung durch Feinstaub und Lärm zur Folge haben und damit die Lebensqualität in Leverkusen spürbar steigern".

(RP)
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