Leverkusen 10.500 Euro Spenden gestohlen

Leverkusen · Einbrecher knackten in der Nacht zu Dienstag im Pfarrhaus der Maurinus-Gemeinde den Tresor. Der war wegen zwischengelagerten Einnahmen der Sternsinger bestens gefüllt. Die Kirche ist entsetzt und hofft auf die Versicherung.

Die Sternsinger in Lützenkirchen haben wie alle anderen heiligen drei Mini-Könige in der Stadt Anfang Januar Wind und Kälte getrotzt, um Spenden für notleidende Kinder in aller Welt zu sammeln. Ihr Engagement wurde in der Nacht zu Dienstag mit Füßen getreten. Diebe schlugen ein Fenster im derzeit unbewohnten Pfarrhaus St. Maurinus an der Von-Knoeringen-Straße ein, verschafften sich Zugang zum Haus und knackten den Tresor. Die Beute: 10 500 Euro. Die Summe, die die Sternsinger nur wenige Tage zuvor in Lützenkirchen an Spendengeldern eingesammelt hatten.

Der Schock sitzt auch zwei Tage später bei Pfarrer Ulrich Sander, der die Lützenkirchener Maurinus-Gemeinde derzeit betreut, tief. "Dieser Einbruch ist mehr als ärgerlich, vor allem, weil die Kinder sich als Sternsinger so ins Zeug gelegt haben", sagt er. "Der materielle Wert ist weg und der ideelle Wert sehr getrübt."

Polizeiermittlungen laufen

Die Täter, nach denen die Polizei noch sucht, haben sich in der Nacht zu Dienstag ein Hochparterre-Fenster auf der Rückseite des Hauses ausgesucht, die Scheibe eingeschlagen, das Fenster am Griff geöffnet und sind eingestiegen. Dann haben sie die Schlagläden der Fenster geschlossen. "Vermutlich weil sie drinnen Licht brauchten, um den Tresor zu öffnen, und das Licht nicht nach außen dringen sollte", denkt Sander laut nach. Die Fensterläden sind sonst nie geschlossen, sagt der Pfarrer. Am Dienstag habe die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, die Spuren gesichert.

Die 10 500 Euro waren nur wenige Tage in dem Tresor des Pfarrhauses zwischengelagert. "Am Wochenende zuvor hatte der Pfarrvikar noch der Gemeinde die Summe verkündet", berichtet Sander. "Man ist ja auch stolz darauf, was die Kinder geleistet haben und welche tolle Summe dabei herausgekommen ist." Anfang der Woche sollte das Geld dann überwiesen werden. Die Diebe kamen dem zuvor.

"Einbrecher sind nicht dumm", sagt Stadtdechant Pfarrer Heinz-Peter Teller. "Die wissen genau, dass nach den Feiertagen die Kollekten groß ausfallen. Das nutzen sie aus." Auch Teller zeigt sich geschockt über den Vorfall. "Dass in ein Pfarrbüro eingebrochen wird, habe ich noch nicht erlebt." Der Fall geht an die Versicherung.

Doch dass die alles erstattet, halten sowohl Ulrich Sander als auch Heinz-Peter Teller eher für unwahrscheinlich. "Da wird meist nur ein bestimmter Prozentsatz gezahlt, wir müssen abwarten", sagt Teller.

(RP)
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