Leverkusen 100 Aktionen bei Buchwoche "Lev liest"

Leverkusen · "Lese-Eulen" sollen zum Mitmachen animieren - sowohl zum Lesen als auch zum kreativen Gestalten.

 Bekennende "Lese-Eulen" (v. l.): Oli Materlik, Biggi Hürtgen, Marc Adomat, Agid Jumpertz, Anke Holgersson und Eva-Marie Urban.

Bekennende "Lese-Eulen" (v. l.): Oli Materlik, Biggi Hürtgen, Marc Adomat, Agid Jumpertz, Anke Holgersson und Eva-Marie Urban.

Foto: Uwe Miserius

"Der letzte Cowboy kommt aus Gütersloh", "Mich juckt's und ich bin schlecht gelaunt" oder "Alles geregelt" hießen seine Lieder, mit denen er unter anderem bei Dieter-Thomas Heck in der ZDF-Hitparade auftrat. Das ist Jahrzehnte her. Inzwischen hat der Cowboy umgesattelt und ist Autor. Und auch als Schriftsteller hat es Thommie Bayer weit gebracht: Am 22. April, seinem 64. Geburtstag, steht er im Zentrum der Eröffnungs-Veranstaltung der Leverkusener Buchwoche "Lev liest", wenn er mit seinem Roman "Seltene Affären" zu Gast ist in der Stadtbibliothek.

Inoffiziell wird die neunte Auflage der Reihe (22. bis 29. April) ein paar Stunden zuvor in der Rathaus-Galerie eröffnet, wenn dort möglichst viele "Lese-Eulen" fliegen gelassen werden. Diese werden in nächster Zeit im Zuge der Mitmach-Aktion von Freiwilligen nach Lust und Laune gestaltet. Die schwarz-weißen Vorlagen der "Lese-Eulen" (gibt es unter anderem in der Bibliothek oder im Internet zum Runterladen) können bemalt, beklebt, beschrieben oder auf jede andere kreative Form veredelt und bis Ostern in der Stadtbibliothek abgegeben werden.

Insgesamt 100 Veranstaltungen haben die Mitstreiter von KulturStadtLev (KSL) diesmal in ihrer "Lev liest"-Broschüre zusammengetragen. Den Großteil bilden natürlich Lesungen: "38 Mal lesen Autoren aus ihren eigenen Büchern, dazu kommen 35 Fremd-Lesungen", erläutert Anke Holgersson vom Kulturbüro. 15.000 Programmhefte wurden gedruckt, liegen öffentlich aus und laden Interessierte zum Stöbern nach ihren Höhepunkten und Favoriten ein. Im Internet sind die Veranstaltungen unter www.levlist.de aufgelistet.

Geboten wird erneut Vielfältiges. Zum Beispiel: eine "Sound-Lesung" bei der die Reuschenberger Mühle zum Brummen und Quietschen gebracht wird; die Fortsetzung der vor zwei Jahren etablierten "Trash-Lesung", mit "Texten, die womöglich zurecht weggeworfen worden sind" (Holgersson); viele musikalisch untermalte Veranstaltungen, etwa ein Abend mit Rockpalast-Erfinder Peter Rüschel und Musiker Bastian Korn. Daneben widmen sich Veranstaltungen den Werken von Heinz Ehrhardt oder dem Leben von Carl Duisberg. Filme beleuchten Leben, Werk und Wirken von Peter Handke, Edward Snowden und Pablo Neruda. Lokalkolorit wird im Zuge von Wanderung oder Radtour durch Opladen und Leverkusen geboten. Zudem gibt es wieder skurrile Veranstaltungsorte: Klärwerk, Bestattungshaus und Keller.

"16 Schulen machen diesmal bei Levliest mit", sagt KSL-Betriebsleiterin Biggi Hürtgen. Fast jede Schulform ist dabei. Neben einigen eigenen Veranstaltungen treten beispielsweise Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums bei einem der beiden "Poetry Slams" gegen Konkurrenten aus Odenthal an. Zudem erhoffen sich die Verantwortlichen, dass die Kinder und Jugendlichen sich rege an der Mitmach-Aktion beteiligen und zu Eulen-Designern werden.

Karten gibt es unter anderem über das Kartenbüro im Forum (0214 406-4113).

(RP)
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