Leichlingen Wupperfloßfahrt: "schlechter Kompromiss"

Leichlingen · Bereits am 11. Juli hat der Organisator Dr. Klaus Kirschey den Antrag auf Genehmigung der 28. Wupperfloßfahrt zurückgezogen.

Schrille Kostüme bei der Wupperfloßfahrt
30 Bilder

Schrille Kostüme bei der Wupperfloßfahrt

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Für ihn war das die logische Konsequenz, nachdem der von ihm angerufene Petitionsausschuss des Landtags nach einer Ortsbesichtigung keine Zweifel daran ließ, dass die Veranstaltung in ihrer bisherigen Form mit dem Umweltschutz nicht vereinbar ist (wir berichteten).

Denn wenn die Veranstaltung — dann ohne Alkohol und Musik — im schützenswerten Wupperbereich künftig überhaupt noch stattfindet, dann wohl nur noch zwischen Leichlingen und Opladen. Zwar könnte sich etwa die Stadt Solingen der Empfehlung des Petitionsausschusses widersetzen (und die Floßfahrt genehmigen). Zu erwarten ist dies aber nicht.

Ab Leichlingen ist die Wupper flussabwärts nicht nur tiefer, auch die Uferbereiche sind befestigt. Ob es allerdings in diesem Jahr noch einen Antrag für eine Floßfahrt mit nur noch einem Drittel der Strecke geben wird, steht nicht fest. Auf jeden Fall würde es zeitlich eng mit einem Genehmigungsverfahren in Leichlingen und Leverkusen.

"Die schönsten Bereiche dürfen nicht mehr befahren werden, die Veranstaltung wäre nach zwei Stunden vorbei", kommentierte Kirschey die Einschätzung des Petitionsausschusses. Während er zuversichtlich ist, dass sich noch heraustellen werde, dass die Wuppervegetation keineswegs durch die Floßfahrten geschädigt wurde ("Es wird sich meines Erachtens zeigen, dass knapp 15 000 Flöße, die die Wupper in 27 Jahren befuhren, keinen dauerhaften Schaden angerichtet haben"), hat sich auch Leichlingens Bürgermeister Ernst Müller zu der Entscheidung des Düsseldorfer Ausschusses geäußert.

Seine persönliche Meinung sei, "dass dies ein schlechter Kompromiss ist". Zwar sei der Naturschutz nicht außer Acht zu lassen. Aber dass eine "kulturelle Veranstaltung" wie die Wupperfloßfahrt nun womöglich eingestellt werden könnte, sei sehr zu bedauern, sagte Müller.

(zill)
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