Veterinäramt im Rheinisch-Bergischen-Kreis Wichtige Probe für den Ernstfall

Leichlingen · Der Rheinisch-Bergische-Kreis hat den Ernstfall geprobt: Um im Falle eines Ausbruchs der sogenannten Afrikanischen Schweinepest möglichst gut vorbereitet zu sein, fand am Donnerstag eine große Übung statt.

Der Grund für das Spektakel: Da die Tiersuche aus Osteuropa immer näher an Deutschland heranrückt, besteht die Sorge, dass der für Haus- und Wildschweine gefährliche Erreger sich auch hier verbreiten könnte.

Für den Menschen ist der Virus allerdings nicht gefährlich, betonen Experten. Derzeit laufen bei Bund, Land sowie Kreisen, Städten und Gemeinden Vorbereitungsmaßnahmen für eine Bekämpfung. "Wir stellen uns für den Fall der Fälle auf, der aber hoffentlich niemals eintritt", sagt Kreisveterinär Thomas Mönig. "Daher ist es wichtig, unterschiedliche Aspekte zur Bekämpfung der Seuche zu üben."

Der Probelauf im Rheinisch-Bergischen Kreis fand im Königsforst statt, eine weitere Übung des Landes Nordrhein-Westfalen stand im Landkreis Recklinghausen an. Beteiligt waren an der Suche zudem verschiedene Experten von Bund und Land.

Und das war der Ablauf der Simulation: Zunächst kam der Krisenstab des Kreises zusammen, um gemeinsam das Vorgehen abzustimmen. Danach folgte eine Übung im Königsforst. Dort wurde das Auffinden von Wildschweinattrappen geprobt. Dazu durchsuchten zwei Teams mit jeweils 20 Mitgliedern, die sich zu Menschenketten formatiert hatten, gemeinsam das unwegsame Gelände.

Ein Schwerpunkt der Übung war außerdem das Bergen von verendeten Wildschweinen. "Im Falle eines Ausbruchs ist es entscheidend, möglichst alle Wildschweinkadaver aus dem Ausbruchsgebiet zu entfernen, um die Ansteckungsgefahr für die anderen Tiere zu reduzieren", macht Kreisveterinär Thomas Mönig deutlich.

Sein Fazit: "Es war großartig zu beobachten, wie alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben, um das Waldstück akribisch zu durchsuchen." Nach übereinstimmender Auffassung aller Beteiligten besteht die größte Schwierigkeit darin, im Wald den Überblick zu behalten und sich zu orientieren. Bei der weiteren Auswertung der Übung wollen die Verantwortlichen nun prüfen, ob und inwieweit eine größere Technikunterstützung sinnvoll eingesetzt werden kann.

Bei der Afrikanischen Schweinepest handelt es sich um eine virusbedingte Allgemeinerkrankung der Haus- und Wildschweine, die in der Regel nach wenigen Tagen tödlich verläuft. Für den Menschen und alle anderen Tiere ist die Erkrankung allerdings nicht gefährlich.

(ena)
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