Leverkusen Wespenstich: Notarzt kommt mit Heli
Leverkusen · Die Landung eines Rettungshubschraubers sorgte gestern Morgen für Aufsehen in Witzhelden. Ein Bäckerei-Fahrer war von einer Wespe gestochen worden und musste mit einem allergischen Schock ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Landung des Rettungshubschraubers Christoph 9 aus Köln auf dem Edeka-Parkplatz in Witzhelden sorgte gestern Morgen für Aufsehen. Ein Fahrer des Bäckerei-Shops war von einer Wespe gestochen worden und hatte einen Allergieschock erlitten. Der Notarzt wurde mit dem Hubschrauber eingeflogen.
Foto: Tim EvertzGroße Aufregung und erhebliches Aufsehen löste gestern die Landung eines Rettungshubschraubers auf dem Parkplatz des Edeka-Marktes in Witzhelden aus. Ein Fahrer der dortigen Bäckerei-Filiale war von einer Wespe gestochen worden und erlitt dadurch einen allergischen Schock. Eine Verkäuferin aus dem Café rief die Notrufnummer der Leitstelle an. Die schickte den Rettungshubschrauber Christoph 9 allerdings nur als Notarztzubringer, da zu dieser Zeit keine Notärzte aus der unmittelbaren Umgebung zu bekommen waren. Dass ein Notarzt auch mal eingeflogen werde, sei gängige Praxis und werde öfter so gemacht, hieß es aus der Leitstelle in Bergisch Gladbach.
Nachdem die Polizei den kompletten Parkplatz geräumt hatte, konnte der Hubschrauber um 8.30 Uhr landen und den Notarzt absetzen. Nach der sofortigen Erstversorgung konnte der unter allergischem Schock stehende Mann dann aber mit einem Rettungswagen ins Opladener Remigius-Krankenhaus gebracht werden. Der Rettungshubschrauber Christoph 9, der in diesem Fall seinen "Taxidienst" für den Notarzt abgeschlossen hatte, flog in Richtung seines Stützpunktes wieder davon. Viele Schaulustige hatten das Einsatzspektakel in Witzhelden mitverfolgt, da der Supermarkt zu der Zeit schon gut besucht war.
Die Hubschrauberlandung soll nach Beobachtung von Passanten auch einiges Geschick erfordert haben, da der Parkplatz zwar groß ist, aber eine Vielzahl von Laternenmasten aufweist. Die durfte der Pilot mit den Rotorenblättern des Hubschraubers natürlich nicht berühren, weil ein solcher Flugkörper ansonsten sofort abstürzt.
Bei der notärztlichen Erstversorgung vor Ort bei allergischem Schock nach Wespenstichen wird der Kreislauf stabilisiert, der durch den Schock zusammenbrechen kann. Außerdem werden sehr schnell auch entsprechende Medikamente verabreicht, damit es nicht zu einer lebensbedrohlichen Schwellung des Halses und damit verbundener Erstickungsgefahr kommt: So schilderte die Pressesprecherin des Opladener Remigius-Krankenhauses, Cerstin Tschirner, gestern auf Nachfrage die Behandlung solcher Notfälle.
In der Regel würden Patienten nach Wespenstich-Schock auch stationär aufgenommen. Wichtig sei es in solchen Fällen, dass ein Allergologe eine Notfallmedikamentierung festlege, die der Patient dann künftig immer bei sich führen müsse. "Es ist auch ratsam, sein Umfeld darüber zu informieren, dass man auf Wespenstiche allergisch reagiert, damit Begleiter mit den Notfallmedikamenten helfen können", sagt Tschirner. Denn bei einer Schockreaktion breche unter Umständen der Kreislauf zusammen, so dass man selbst nicht mehr in der Lage sei, die Notfallmedikamente hervorzuholen.
Es gebe jetzt zwar vermehrt Fälle, dass Patienten mit Wespenstich-Schock in das für Leichlingen zuständige Krankenhaus in Opladen eingeliefert werden müssten. Dies sei aber normal und sei im Spätsommer immer so. Zwar hat auch Cerstin Tschirner davon gehört, dass die Wespen in diesem Jahr besonders aggressiv sein sollen. Das erkläre dann aber lediglich eine Zunahme von Wespenstichen, auf die Zahl der Menschen, die mit Allergieschocks auf Stiche reagierten, habe dies aber keine Auswirkung.
