Leichlingen Wenn der Autozulieferer im Kindergarten hilft

Leichlingen · Normalerweise entwickeln und vertreiben die Ingenieure Vikram Karumudi und Claudia Sicker weltweit Autositze und -komponenten. Gestern aber stand ihnen der Schweiß aus ganz anderen Gründen auf der Stirn: Gemeinsam mit 45 Kollegen des Automobilzulieferers Johnson Controls haben sie im Kinder- und Jugenddorf St. Heribert einen sozialen Tag eingelegt.

 Vikram Karumudi (3. v.r.) und sein Team bei der "fachfremden Arbeit mit hohem Spaßfaktor".

Vikram Karumudi (3. v.r.) und sein Team bei der "fachfremden Arbeit mit hohem Spaßfaktor".

Foto: uwe miserius

Da stand ganz praktische Arbeit auf dem Plan: In acht Teams haben die Mitarbeiter nicht nur drei Gartenhäuschen aufgebaut, sondern auch Spielplätze saniert und Terrassen neu angelegt. Das Material, das sie dafür benötigten - Holz, Drahtseile, Farben, Pinsel, Sand und vieles mehr - hatten Kinderdorf-Leiter Egon Graf und Hausmeister Ingolf Schlink vorher besorgt - aus einer 5000 Euro-Spende, die Johnson Controls außerdem beigesteuert hatte.

Uwe Borchers, Vizepräsident des für die Volkswagen Gruppe zuständigen Geschäftsbereichs bei Johnson Controls, hatte mittags bereits eine große Blase an der Hand. Zuvor hatte er mit etlichen Kolleginnen einen alten Beton-Sandkasten mit dem Vorschlaghammer zerkleinert, so dass dort nun wieder eine ebene Rasen- und Spielfläche geschaffen werden kann.

"Einmal im Jahr machen wir in allen Geschäftsbereichen eine sozialen Tag", sagte Borchers. Freiwillig sei das Engagement der Mitarbeiter, aber meistens machten alle mit, die nicht gerade Termine außerhalb hätten. Dabei stehe der Einsatz für die Kinder im Vordergrund, aber für die Kollegen gebe es noch einen Grund, mitzuwirken. "Man lernt sich untereinander auf andere Weise kennen und wird durch die praktische Arbeit ein Stück weit auf den Boden zurückgeholt", sagte Ingenieurin Claudia Sicker.

Viele Mitarbeiter seien extra von anderen Unternehmensstandorten wie Wolfsburg oder Espelkamp bei Osnabrück angereist. Wenn er keine Unterstützung wie gestern hat, ist Hausmeister Ingolf Schlink mit einem Kollegen indes für das rund 200.000 Quadratmeter große Kinder- und Jugenddorf alleine zuständig. Die Hilfe kam daher gerade recht. "So können wir mehrere Projekt auf einen Schlag abwickeln", sagte er.

(RP)
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