Leichlingen Was auf "einsamen" Inseln so alles läuft

Leichlingen · Das schöne Urlaubsfoto von den Seychellen mit der Riesenschildkröte täuscht: "Nein, die ist nicht mit mir um die Wette gelaufen", sagt Reinhard Brüsch lachend. Der 61-jährige Leichlinger hat ein besonderes Hobby.

Angefangen hat alles mit einer "Pseudo-Insel" um die Berliner Museums-Insel. Zuvor hatte Reinhard Brüsch schon Handball gespielt beimTV Witzhelden, und mit dem Insellaufen hat er dort inzwischen auch einige Vereinskameraden infiziert: "Das Insellaufen ist nämlich wie eine Sucht", gibt er zu.

Dabei komme es ihm aber nicht so sehr auf Medaillen und Rekorde an: "Ich bleibe auch mal stehen, denn ich will ja was von der Landschaft sehen", sagt er. Trotzdem ist er auch schon mal als Erster durchs Ziel gelaufen. Das war in Ägypten: "Das Fernsehen fuhr die ganze Zeit mit der Kamera vor mir her. Da wusste ich, dass ich wohl der Erste war", erinnert er sich. Seine schönste Medaille hat er bei einem Südsee-Lauf bekommen: eine große Muschel mit Gravur.

Und es gab für den Leichlinger, der noch viele Inselläufe plant, auch einen bis dato tiefsten sowie auch einen höchsten Lauf. Sein bislang tiefester Lauf führte ihn unter die Erde in einen 700 Meter tiefen Stollen. "Da war es dunkel, nass und glatt, das war was für die Psyche, schon wegen der Enge", erzählt er. Die schier endlose Weite hatte Brüsch dann aber bei seinem Zugspitzenlauf "unter den Füßen". Was dabei auf ihn und die anderen Läufer zukam, habe unten noch niemand geahnt: "Wir Läufer sind alle bekloppt", sagt er lächelnd.

Denn vor einem solchen Berglauf habe sich niemand vorstellen können, welchen Temperaturstürze und Strapazen man sich dabei aussetze. "Aber ich hatte großes Glück. Die Sonne schien, und auf der Spitze wurden wir mit einem Weißbier begrüßt", erinnert sich Brüsch. So ist für ihn bislang jeder Lauf auch mit besonderen Souvenirs verbunden: "Ich könnten über jeden Insellauf stundenlang erzählen", sagt er begeistert. Auch interessante Leute lernt er bei seinen sportlichen Urlauben kennen. Und Wunsch-Inseln hat Reinhard Brüsch auch noch für künftige Exkursionen offen: "Ich möchte mal auf den Osterinseln laufen. Und das zu Ostern, denn ich bin ja auch Ostern geboren."

Wer über sein Hobby zur Berichterstattung in der RP erzählen möchte, kann sich bei der Rheinischen Post-Redaktion unter Tel. 02171 400 910 oder per E-Mail melden an: redaktion.leverkusen@rheinische-post.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort